Stromausfall

Welche Auswirkungen hätte ein flächendeckender, lang andauernder Stromausfall aller Voraussicht nach?

Unsere Gesellschaft ist in nahezu allen Bereichen von einer sicheren und zuverlässigen Stromversorgung abhängig. Ein langandauernder und großflächiger Stromausfall würde potentiell zu Ausfällen in vielen Bereichen führen.

Beispiele sind (ohne Anspruch auf Vollständigkeit)

  • Telekommunikation (Festnetz und Mobiltelefon)
  • Informationstechnik (Computer, Internet)
  • Wasserversorgung und Abwasserentsorgung
  • Versorgung mit Lebensmitteln
  • Heizungen, Kühlschränke, Gefrierschränke
  • Tankstellen
  • Straßenbeleuchtung, Ampeln
  • Versorgung mit Bargeld
  • Aufzüge, automatische Türen
  • Landwirtschaft

Wie bereiten sich die Behörden vor?

Eine einzelne, spezialisierte Behörde, die mit der Notfallplanung für Stromausfallszenarien befasst ist, gibt es in Deutschland nicht. Staatliche Akteure in Bund, Ländern und Kommunen setzen jeweils in eigener Zuständigkeit Maßnahmen um. Die Bewältigung der Folgen eines langandauernden und großflächigen Stromausfalles ist somit unter anderem eine Aufgabe für die Städte und Gemeinden und die Landratsämter.

Das Landratsamt München hat den Städten und Gemeinden detaillierte Handlungsempfehlungen und weitergehende Informationen zukommen lassen und ist im ständigen Austausch mit ihnen. Zentrale Themen sind dabei die Arbeitsfähigkeit der Verwaltung, Wasserversorgung, Abwasserentsorgung und Abfallentsorgung. Außerdem wurde den Gemeinden empfohlen, sog. KatS-Leuchttürme einzurichten. Diese sollen den Bürgern vor allem die Möglichkeit bieten, einen Notruf abzusetzen, wenn dies auf telefonischem Wege nicht mehr möglich ist.

Gleichzeitig laufen die Vorbereitungen des Landratsamtes auf Hochtouren. Unter anderem geht es um den Aufbau eines satellitengestützten Kommunikationssystems der Behörden und Einsatzkräfte, die Sicherung der Einsatzfähigkeit von Feuerwehr und Rettungsdienst, ein Logistiksystem zur Versorgung der Notstromaggregate mit Treibstoff und natürlich darum, die Arbeitsfähigkeit des Landratsamtes auch bei einem Stromausfall so weit wie möglich aufrecht zu erhalten. Das Landratsamt steht in ständigem Austausch mit Polizei, den Rettungsdiensten und den Feuerwehren im Landkreis und darüber hinaus auch mit den vorhandenen Kliniken und Pflegeeinrichtungen.

Auch der neu geschaffene Stab für außergewöhnliche Ereignisse (SAE) befasst sich mit dem Thema Stromausfall und koordiniert die Arbeiten der verschiedenen Fachbereiche des Landratsamtes.

Woher weiß ich wie lange der Stromausfall voraussichtlich andauern wird?

Wenn Sie ein batteriebetriebenes Radio oder ein sog. Kurbelradio haben, können Sie Informationen im Rundfunk erhalten. Solange das Internet funktionsfähig ist, können Sie sich mit Ihrem Smartphone, Laptop usw. auf den bekannten Seiten informieren. Die Städte und Gemeinden werden außerdem, soweit möglich, schriftliche Informationen durch Aushänge verbreiten.

Wie kann ich mich selbst vorbereiten?

Auch bei noch so guter Vorsorge durch die Behörden, ein langanhaltender und flächendeckender Stromausfall wäre immer mit erheblichen Einschränkungen für das öffentliche und private Leben verbunden. Diese Einschränkungen können nicht ausschließlich mittels Planungen und Vorsorge durch die öffentliche Hand kompensiert werden. Auch die Bürgerinnen und Bürger sollten für den Fall eines länger andauernden Stromausfalles vorsorgen.

Umfangreiche allgemeine Informationen zum Thema Stromausfall sowie eine Broschüre "Stromausfall-Vorsorge und Selbsthilfe" finden Sie beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.

Außerdem ist es (auch für andere Krisensituationen) sinnvoll einen Vorrat an Lebensmitteln und sonstigem täglichen Bedarf zuhause zu haben. Auch hierzu gibt es eine Broschüre und eine Checkliste des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe.