Eselhaltung artgerecht

Esel sind keine Einzelgänger

Esel sind gesellige Tiere. In freier Wildbahn leben sie, von Hengsten einmal abgesehen, in Gruppen. Sie brauchen die Gesellschaft mindestens eines weiteren Esels! Andere Tierarten, auch Pferde, sind dafür kein Ersatz. Darum ist die Einzelhaltung von Eseln nicht zulässig (Ausnahme: alte Tiere, die stets so gehalten wurden).

Esel sind keine Pferde

Esel stammen vom Afrikanischen Wildesel ab; Wildesel leben in rauer,
trockener und gebirgiger Landschaft, auf steinigem Untergrund; Pferde dagegen sind in der Steppe beheimatet. Deshalb haben Esel andere Ansprüche an Haltung, Umgebung und Umgang als Pferde.

Esel werden alt

Esel können bis zu 40 Jahre alt werden.

Esel lieben es trocken

Sie brauchen einen trockenen, gerne auch steinigen Untergrund, ähnlich ihrer Heimat den Afrikanischen Bergen. Das Fell eines Esels durchnässt schnell und trocknet langsam. Bei unseren klimatischen Bedingungen ist ein Witterungsschutz (Stall bzw. Unterstand während der Weidesaison), der zugfrei ist und vor Regen schützt, unabdingbar.

Esel brauchen Beschäftigung

Eseln wird, wenn sie unterbeschäftigt sind (gutes Nahrungsangebot, Lebensraum mit wenig natürlichen Reizen, wenig menschlicher Umgang, Fehlen von Artgenossen) schnell langweilig. Das kann dazu führen, dass Esel sich störrisch verhalten, schreien oder auszureißen versuchen.

Esel brauchen Zeit

Die häufige Beschäftigung mit dem Esel ist für einen guten Umgang und Sozialkontakt mit dem Menschen Voraussetzung.

Esel brauchen eine restriktive Fütterung

Esel sind gute Futterverwerter, sie kommen mit kargem Futter gut zurecht. Dem muss das Futterangebot angepasst werden: Energiearmes, faserreiches Futter (z.B. Stroh) und magere Weiden, außerdem Holz und Rinde entsprechend der natürlichen Nahrungsgrundlage. Ansonsten drohen Verfettung und Hufrehe. (Ausnahme: Esel, die regelmäßig und länger
arbeiten, ggf. im Winter). Getreide, Bruch u.a. nur in kleinsten Mengen, zur Belohnung (Alternative z. B. Gelbe Rüben). Ergänzend Salzlecksteine. Täglich frisches Wasser in ausreichender Menge.

Weitere Anforderungen an eine Eselhaltung

  • Haltung im Laufstall; Stallfläche mindestens 5 m²/Esel (große Esel auch mehr), mit trockener, sauberer und isolierender Liegefläche, von Staunässe freier Stall-Vorplatz
  • Regelmäßige Hufpflege (~8 Wochen), die die Besonderheiten des Eselhufes berücksichtigt
  • Tägliche Hufreinigung
  • Zahnkontrolle mindestens in jährlichem Abstand
  • Entwurmung nach Bedarf
  • Impfschutz: Tetanusimpfung ist unverzichtbar
  • Aufgrund der Unterschiede im Verhalten sind die beim Einsatz von Pferden gebräuchlichen "Hilfen" nicht uneingeschränkt auch für Esel geeignet.
  • Esel brauchen (wie Pferde) einen Equidenpass. Ebenso müssen Sie mit einem Transponder ("Mikrochip") gekennzeichnet werden.
  • Die Haltung von Eseln ist unter Angabe der Tierzahl und des Standortes an die zuständige Behörde (z.B. für den Landkreis München: Amt für Landwirtschaft, Wasserburger Straße 2, 85560 Ebersberg Tel. 08092/2699-0) zu melden. Der Halter bekommt dort eine landwirtschaftliche Betriebsnummer zugeteilt. Diese Angaben sind dem zuständigen Veterinäramt mitzuteilen.

Kontakt

Herr Dr. Marx

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