Ganztagskonferenz des Landratsamtes München

Veranstaltung zur kommenden Einführung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung im Grundschulalter

Foto: Test Kindergarten

Im Rahmen der kommenden Einführung des Rechtsanspruchs auf Ganztagsbetreuung für Kinder im Grundschulalter fand am 20. Juli 2022 die Ganztagskonferenz zum Thema „Bedarfsgerechte Ganztagsbetreuung im Landkreis München“ im Bürgerhaus Unterföhring statt

Bei der Veranstaltung haben sich die zahlreichen Akteurinnen und Akteure aus dem Landkreis München, darunter Bürgermeisterinnen und Bürgermeister, Schulleitungen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kreisjugendamtes sowie Vertreterinnen und Vertreter der Grundschulen und sonderpädagogischen Förderzentren mit den vielfältigen Herausforderungen, die die Einführung des Rechtsanspruchs auf ganztätige Bildung und Betreuung für Kinder im Jahr 2026 mit sich bringt, befasst. Zuvor hatte der Bundestag hat am 2. Oktober 2021 das Ganztagsförderungsgesetz (GaFöG) beschlossen. Mit dem Gesetz zur ganztägigen Förderung von Kindern im Grundschulalter müssen die Bundesländer zukünftig sicherstellen, dass alle Eltern, die das wünschen, einen Ganztags-Betreuungsplatz für ihr Kind bekommen.

Ganztagsangebote an Schulen bieten Schülerinnen und Schülern viele Vorteile, zum Beispiel gute Freizeit- und Bildungsangebote, Hausaufgabenhilfe, viele soziale Kontakte und ein warmes Mittagessen. Zugleich ermöglichen Ganztagsangebote die Vereinbarung von Familie und Beruf für beide Elternteile und sind somit auch ein Beitrag gegen die berufliche Benachteiligung von Alleinerziehenden und insbesondere von Frauen, die sehr häufig aufgrund der Kinderbetreuung beruflich zurückstecken. Der Landkreis München möchte zukünftig im Rahmen der Umsetzung des Ganztagsförderungsgesetzes sowohl die Vereinbarung von Familie und Beruf weiterhin fördern und ausbauen als auch eine gleichberechtigte Teilhabe sowie die bestmögliche Entwicklung und Bildung von Kindern mit Blick auf die Bildungsgerechtigkeit und Chancengleichheit sicherstellen.

Als Gastgeber der Ganztagskonferenz gab Unterföhrings Erster Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer einen Überblick über das Thema. Im Anschluss stellte Frau Amber Wilkinson von der Abteilung Jugendsozialarbeit und Familienbildung des Landratsamts Münchens aktuelle Daten zu Ganztagsangeboten in den Kommunen des Landkreises München vor. Danach gab das Institut für Sozialplanung, Jugend- und Altenhilfe, Gesundheitsforschung und Statistik konkrete Einblicke in die Möglichkeiten der Bedarfsplanung für Ganztagsplätze. Des Weiteren präsentierte die Diakonie München ein Modellprojekt zur Jugendhilfe im Bereich Eingliederung seelisch behinderter Kinder und Jugendlicher und deren inklusiver Platz am Ort Schule.

Neue Ideen durch den Markt der Möglichkeiten

Im Anschluss an die Vorträge gab der sogenannte Markt der Möglichkeiten allen Teilnehmenden Raum, Zeit und Impulse für Ideen und Gedanken, wie das Ganztagsförderungsgesetz 2026 umgesetzt werden könnte. So stellte beispielsweise die Schulleitung der Grundschule am Wald Taufkirchen neue Lernformate im Ganztagsumfeld vor. Die Abteilung Soziales der Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn gab einen Einblick in die Ausgestaltung des Bildungscampus in der Gemeinde und die Bildungswerkstatt e.V. präsentierte das Modellprojekt Kooperativer Ganztag in der Silvagrundschule in Kirchheim. Der Landkreis München wird die Zeit nutzen, um die bisherigen Ideen zur Umsetzung des GaFÖG auszuprobieren, weiterzuentwickeln und mit Schulen, Kommunen, der kommunalen Jugendpflege und Trägern der Kinder- und Jugendhilfe weiterhin im engen Austausch den Anspruch an einen Bedarfsgerechten Ganztag zu erfüllen. Die Ganztageskonferenz hat durch die konstruktive Zusammenarbeit aller Akteure und mit neuen Impulsen einen wertvollen Beitrag hierfür geleistet.