Verunreinigung der Moosach festgestellt

Im Landkreis Freising wurden mit perfluorierter Alkylsubstanz belastete Fische gefunden – Auch der Landkreis München rät vorsorglich vom Verzehr ab

Im Landkreis Freising hat das Wasserwirtschaftsamt München (WWA) im Rahmen eines großflächigen Monitorings perfluorierte Alkylsubstanzen in der Moosach festgestellt. Diese Stoffe können durch industrielle Anwendung beispielsweise im Abwasser in die Umwelt freigesetzt werden. In den daraufhin vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) durchgeführten Untersuchungen von wildlebenden Fischen in der Moosach wurden unterschiedliche hohe Gehalte von Perfluoroctansulfonsäure (PFOS) festgestellt. Ein gelegentlicher Verzehr ist laut LGL gesundheitlich nicht bedenklich, bei einem langfristigen und regelmäßigen Verzehr der untersuchten Fische könnten negative gesundheitliche Wirkungen wie zum Beispiel eine Erhöhung des Cholesterinwerts nicht ausgeschlossen werden.

Da die Moosach auch durch die Landkreisgemeinden Oberschleißheim und Unterschleißheim fließt, rät auch das Landratsamt München vorsorglich vom Verzehr von Fischen aus der Moosach ab.

Auch im Landkreis München wird eine mögliche Belastung geprüft

Nach Mitteilung des WWA liegen diesem derzeit keine näheren Erkenntnisse zur Ausdehnung der Belastung vor. Auch weiß man noch nicht, wie der Stoff in die Moosach gelangt ist. Das WWA führt derzeit weitere Ermittlungen zur Erforschung der Ursachen der festgestellten Belastung durch – unter anderem auch im Landkreis München.

Für Rückstände von PFAS in Lebensmitteln sind weder auf EU-Ebene Höchstwerte im Sinne von Art. 2 Abs. 3 der Verordnung (EWG) Nr. 315/93 noch national Grenzwerte festgelegt worden. Aufgrund ihrer negativen Wirkung auf die Gesundheit sind PFAS in Lebensmitteln jedoch generell unerwünscht. Durch den kurzfristigen Verzehr der vom LGL untersuchten Fische ergeben sich nach dortiger Auskunft keine gesundheitsschädlichen Wirkungen.

Für nähere Angaben zu den gesundheitlichen Auswirkungen wird auf das LGL als zuständige Fachbehörde verwiesen.

Das Landratsamt Freising wird anlässlich der aktuell vorliegenden Ergebnisse gemeinsam mit dem LGL amtliche Untersuchungen von Lebensmitteln tierischer Herkunft auf die gefundenen Substanzen durchführen. Ergebnisse hierzu liegen derzeit noch nicht vor.

Die bayerische Wasserwirtschaft betreibt ein bayernweites umfangreiches chemisches und biologisches Monitoring, um den Zustand der Gewässer zu überwachen. Dafür gibt es verschiedene Messnetze. Eines davon ist das Projekt Monitoring-Offensive Schadstoffe (MOSAIC). Während der Projektlaufzeit von 2017 – 2024 werden die jährlich ca. 90 zu untersuchenden Messstellen mit den Wasserwirtschaftsämtern abgestimmt und mehrmals pro Jahr auf die unterschiedlichsten Schadstoffe wie z. B. Pflanzenschutzmittel, aber auch perfluorierte Kohlenwasserstoffe analysiert.