159. Kreisfeuerwehrtag in Unterföhring

Etwa 700 Feuerwehrleute und Ehrengäste aus dem Landkreis München kamen am Freitag, den 24. April 2015, zum Kreisfeuerwehrtag ins Sportzentrum Unterföhring.

Foto: Landrat Göbel hält Rede am Kreisfeuerwehrtag 2015

Landrat Christoph Göbel begrüßte die 700 Gäste am Kreisfeuerwehrtag.

Foto: Saal des Kreisfeuerwehrtages

Über 700 Feuerwehrleute und Ehrengäste aus dem ganzen Landkreis München versammelten sich zum 159. Kreisfeuerwehrtag im Sportzentrum Unterföhring.

Foto: Fahrzeugschau der Feuerwehr

Für jeden Einsatz das passende Fahrzeug: Der 159. Kreisfeuerwehrtag startete mit einer Fahrzeugausstellung.

Der Kreisfeuerwehrtag startete traditionsgemäß mit einer Ausstellung der in den letzten zwölf Monaten durch die Landkreisfeuerwehren neu beschafften Fahrzeuge. Insbesondere die Führungskräfte der Feuerwehren nutzen diese Gelegenheit, die aktuellen Trends im Fahrzeugbau zu begutachten und Erfahrungen mit anderen Anwendern auszutauschen.

Begrüßt wurden die Besucher von Kreisbrandrat Josef Vielhuber, dem Ersten Bürgermeister der Gemeinde Unterföhring, Andreas Kemmelmeyer, und vom Landrat des Landkreises München, Christoph Göbel. Auch eine Delegation der Feuerwehren aus den polnischen Partnerlandkreisen Krakau und Wieliczka sprach ein kurzes Grußwort.

Kreisbrandrat Josef Vielhuber ging in seinem ausführlichen Bericht auf die wichtigsten Ereignisse des letzten Jahres ein:

Das bedeutendste Ereignis 2014 war sicherlich die Einführung des Digitalfunks im Landkreis München. Am 23. Juni besuchte Staatsminister Joachim Herrmann die Feuerwehr Oberschleißheim, um dort symbolisch den Startschuss für die Nutzung der neuen Technik zu geben. Bereits 2010 wurde die notwendige Infrastruktur im Stadtgebiet und im Landkreis München, dem Flughafen Franz Josef Strauß sowie einem Korridor dorthin installiert. Dann erhielten die Mitglieder der Kreisbrandinspektion die ersten digitalen Funkgeräte und im Dezember 2010 startete der sogenannte "erweiterte Probebetrieb". Im März 2012 fand eine abschließende Belastungsprobe auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Neubiberg statt. Insgesamt wurden über 420 Fahrzeugfunkgeräte und 1800 Handsprechfunkgeräte ausgetauscht. Parallel haben die elf Funk‐Kreisausbilder an 79 Schulungsabenden insgesamt 2.041 Feuerwehrangehörige im Umgang mit der neuen Technik ausgebildet. Die von ihnen komplett neu entwickelte theoretische und praktische Ausbildung wurde bereits von vielen anderen Landkreisen begeistert aufgenommen und dort ebenfalls umgesetzt. Zusätzlich wurden in 20 Schulungsabenden 369 Führungskräfte fortgebildet.

Besonders erfreulich für die Feuerwehren im Landkreis München war, dass Herr Staatsminister Herrmann im Rahmen der Digitalfunkeinführung auch die Rechtsverordnung zum Erhalt der Feuerwehreinsatzzentrale des Landkreises München ankündigte. Diese ist zum 1. Juli 2015 in Kraft getreten. Damit ist der langfristige Erhalt der "FEZ" sichergestellt.

Die Zahl der Einsätze hat sich in den letzten Jahren auf über 9.000 stabilisiert, im vergangenen Jahr waren es exakt 9.193 Einsätze. Bei einem vergleichbaren Einsatzaufkommen wird das laufende Jahr erstmals die 10.000‐Marke übertreffen, weil der Sturm Nikola im März den Landkreis‐Feuerwehren über 1.500 Einsätze extra beschert hat.

Die Einsätze teilen sich auf in 539 Brandeinsätze, 4.138 THL‐Einsätze, 2.844 First‐Responder‐Einsätze, 510 Sicherheitswachen und leider auch 1162 Fehlalarme. Insgesamt haben die Feuerwehren im vergangenen Jahr 465.384 Personenstunden aufgewendet.

Zum 31.12.2014 hatten die Feuerwehren im Landkreis München 3885 Mitglieder. Von den Aktiven über 18 Jahren sind 3037 männlich und 389 weiblich. Der Frauenanteil bei den Feuerwehranwärtern bis 18 Jahren ist weit höher, hier findet man 356 männliche und 103 weibliche künftige Einsatzkräfte.

Von den 3.426 Feuerwehrleuten über 18 Jahren sind exakt 1659 als Atemschutzgeräteträger ausgebildet. Auch im vergangenen Jahr fanden wieder drei Kurse für Atemschutzgeräteträger statt mit jeweils 28 bis 30 Teilnehmern. Insgesamt meldeten sich im Schuljahr 2014/2015 genau 1.284 Teilnehmer für einen Kurs der Kreisausbildung an.

Das wichtigste Ereignis für die Kreisausbildung war im vergangenen Jahr die Modernisierung der Atemschutzübungsanlage. Nach 30 Jahren Gebrauch musste man dem Verschleiß und aktuellen Anforderungen Rechnung tragen. Dem enormen Engagement der Verantwortlichen ist es zu verdanken, dass die tatsächlichen Kosten deutlich unter dem vom Kreistag genehmigten Ansatz lagen.

Kreisbrandrat Josef Vielhuber konnte zwei Neuzugänge in die Kreisbrandinspektion ankündigen. Der bisherige Kreisbrandmeister des Abschnitts 6, Thomas Lix, ist ab sofort Kreisbrandmeister mit Sonderaufgaben. Die Führung seines Abschnitts wird übernommen von Kreisbrandmeister Reinhard Löhr aus Baierbrunn. Zusätzlich personell verstärkt wird die Kreisbrandinspektion durch den Kommandanten der Feuerwehr Unterföhring, Michael Spitzweg, der sich ab 1. Juni ebenfalls Sonderaufgaben widmen wird.

Florian Ramsl von der Versicherungskammer Bayern übergab der Kreisbrandinspektion einen Schaumtrainer, mit dem kostengünstig und umweltschonend der richtige Umgang mit den diversen Schaumrohren studiert und geübt werden kann.

Einen besonderen Platz nehmen bei jedem Kreisfeuerwehrtag die Ehrungen ein. Zunächst dankte Kreisbrandrat Vielhuber den beiden Schiedsrichtern Axel Haase und Andreas Weber, die im Lauf ihres Wirkens fast jede Feuerwehr des Landkreises zu Leistungsprüfungen besucht haben.

Eine sehr seltene Auszeichnung erhielt Kreisbrandmeister Andreas Englberger: Er wurde ausgezeichnet mit dem Deutschen Feuerwehr‐Ehrenkreuz in Silber für seine außerordentlichen Leistungen bei der Einführung des Digitalfunks im Landkreis München.

Zum Abschluss des Kreisfeuerwehrtags erfolgten wie immer die Ehrungen für langjährigen Feuerwehrdienst.

Für 40 Jahre aktiven Dienst wurden ausgezeichnet:

  • Josef Eichinger (FF Altkirchen)
  • Hermann Huber (FF Arget)
  • Markus Gammel (FF Brunnthal)
  • Michael Haller (FF Dornach)
  • Erich Bliemel, Gerhard Fuchs (FF Gräfelfing)
  • Wolfgang Kainz‐Huber (FF Grasbrunn)
  • Andreas Geßler (FF Haar)
  • Martin Mundschedel (FF Helfendorf)
  • Werner Reiser (FF Höhenkirchen)
  • Peter Berger (FF Hohenbrunn)
  • Reinhold Füßl (FF Ismaning)
  • Helmut Christof, Otto Lang, Heinrich Spängler (FF Riedmoos)
    Willibald Gradl, Josef Gritsch, Franz Oswald, Peter Pichler (FF Sauerlach)
  • Franz Guggenberger, Johann Pöttinger (FF Siegertsbrunn)
  • Josef Frey (FF Unterföhring)
  • Josef Frimmer, Peter Potzner (FF Unterhaching)
  • Josef Vielhuber (FF Oberhaching)

Für 25 Jahre Feuerwehrdienst wurden ausgezeichnet:

KBM‐Bereich 1: Ralph Hagl (FF Badersfeld) und Michael Lasch (FF Unterschleißheim)

KBM‐Bereich 2: Manfred Bader, Klaus Böhm, James Howell und Thomas Wurzer (FF Aschheim), Hans Wieser (FF Dornach), Uwe Klamt, Markus Schweikl und Michael Spitzweg (FF Unterföhring)

KBM‐Bereich 3: Andreas Mur (FF Feldkirchen), Thomas Sachse (FF Grasbrunn), Andreas Fellner, Thomas Künig und Tobias Rouselle (FF Haar), Christian Wagenbauer (FF Neubiberg), Florian Wild (FF Ottobrunn)

KBM‐Bereich 4: Hartmut Müller‐Tolk und Thomas Neff (FF Aying), Martin Bucher (FF Hohenbrunn)

KBM‐Bereich 5: Johann Berthold, Michael Hohenleitner und Norbert Hohenleitner (FF Arget), Michael Guggemoos (FF Sauerlach), Michael Kaffler und Jochen Schendel (FF Taufkirchen), Jürgen Fritz und Klaus‐Peter Kannamüller (FF Unterhaching)

KBM‐Bereich 6: Markus Steigenberger (FF Hohenschäftlarn), Ralf Deterding und Herbert Holzer (FF Straßlach)