Austauschtreffen demenzfreundlicher Kommunen

Erfolgreicher Arbeitstermin am 2.11.2017

Foto: Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Austauschtreffen demenzfreundlicher Kommunen.

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beim Austauschtreffen demenzfreundlicher Kommunen.

Am Donnerstag, 2. November 2017, trafen sich im Landratsamt München die Projektleiterinnen und Projektleiter der neun demenzfreundlichen Kommunen, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Projekte vor Ort sowie die Bündnispartner der Demenzstrategie des Landkreises München zu einem Austauschtreffen.

Gemeinsam wollten die Teilnehmer Rückschau halten auf das, was in den vergangenen Monaten im Rahmen der Demenzstrategie bereits erreicht werden konnte, aber auch einen Blick auf kommende Projekte und mögliche Herausforderungen werfen. Dazu hatten Pia Fischer und Karin Wiewiorra-Schmitz, die Leiterinnen des Projekts im Landratsamt, einen Fragebogen an alle Teilnehmer geschickt, in dem sie bisherige Projekte und Maßnahmen, beteiligte Akteure, Schwierigkeiten in Planung und Umsetzung sowie künftige zu bearbeitende Themenfelder abfragten. Die eingereichten Antworten und Ausführungen zu Projekten dienten dann auch als Grundlage für den Arbeitstermin. Zunächst stellten die Beteiligten ihre Projekte und Gedanken vor, im Anschluss wurde gemeinsam erörtert und diskutiert.

Dabei wurde deutlich: In den vergangenen Monaten ist in den neun Modellkommunen bereits so einiges auf die Beine gestellt worden. Ingesamt rund 30 Projekte - von Aktionstagen und Themenwochen über Steuerkreise und Schulungen Ehrenamtlicher bis hin zu breit angelegter Öffentlichkeitsarbeit haben die Verantwortlichen 2017 organisiert.

Vieles ist dabei gut angekommen und wurde von den Bürgerinnen und Bürgern in den Kommunen sehr positiv aufgenommen, so das einhellige Resümee der Teilnehmer. Aber auch Verbesserungsbedarfe und Hürden konnten die Beteiligten in der Vergangenheit erkennen. So sei beispielsweie die Erstellung der Ist- und Bedarfsanalyse nicht ganz einfach und langwierig gewesen. Zudem gab es zumindest mancherorts Befürchtungen, dass zwischen neuen und etablierten Anbietern ein Konkurenzdenken entstehen könnte, das die Schaffung eines umfassenden Betreuungs- und Entlastungsangebots erschwere. Auch könnten Ehrenamtliche unter Umständen abgeworben werden.

Auch über Begrifflichkeiten müsse man künftig noch intensiver Nachdenken. So schrecke das Wort "Demenz" im Veranstaltungstitel die Bürger eher ab, war aus einigen Gemeinden zu hören. Weiter gefasste Angebote und entsprechend daran angepasste Begriffe wie "Tag der Senioren" würden ihre Wirkung noch besser entfalten. Dennoch sei das erklärte Ziel der demenzfreundlichen Kommunen, das Thema "Demenz" zu enttabuisieren und für einen selbstverständlicheren Umgang damit im Alltag und in der Öffentlichkeit zu schaffen. Ein Wegfall des Wortes "Demenz" könnte hier möglicherweise einem Rückschritt gleichkommen.

Rundum positiv fiel dagegen das Urteil aller Beteiligten über die politische Rückendeckung für das Thema und die Aktionen der Modellkommen aus. Insbesondere mit Schirmherrschaften durch die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister der Landkreisgemeinden hatten die Teilnehmer durchweg gute Erfahrungen vorzuweisen.

Abgerundet wurde die Veranstaltung durch einige Stationen des sog. "Demenz-Parcours", an dem sich die Teilnehmenden durch verschiedene Übungen in die Situation eines Demenzerkrankten einfühlen konnten.