Beste Stimmung beim 15. Tag der Blasmusik

Musiker und Gäste ließen sich vom schlechten Wetter die gute Laune nicht verderben

Foto: Landrat Göbel dirigiert

Landrat Christoph Göbel dirigiert den von rund 300 Musikern gespielten Bozener Bergsteiger Marsch.

Die geplanten Standkonzerte samt Sternmarsch am Vormittag waren zwar im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen, dafür war die Stimmung im Unterföhringer Festzelt, in dem im Laufe des Sonntagnachmittags (19. Juni) rund 300 Musiker aus neun Blaskapellen aufspielten, umso besser. Weder die Bläser noch die Gäste haben sich die Laune vom "halbwegs mittelprächtigen Sommerwetter", wie Landrat Göbel den anhaltenden Dauerregen charmant umschrieb, verderben lassen.

Neun Blaskapellen waren beim 15. Tag der Blasmusik des Landkreises München, der in diesem Jahr in Kooperation mit der Blaskapelle Unterföhring während des dortigen Bürgerfestes stattfand, mit von der Partie. Zum Auftakt durfte Landrat Christoph Göbel als erster Gastgeber den "Bozener Bergsteiger Marsch" dirigieren, den alle Kapellen gemeinsam spielten. Die Freude angesichts dieses beeindruckenden Bläserchores stand dem Landrat ins Gesicht geschrieben. "Dies ist ein hörbarer Beweis für die kulturelle Vielfalt in unserem Landkreis", stellte Göbel dann auch in seiner Begrüßung voll Anerkennung fest.

Auch Unterföhrings Erster Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer schwang den Taktstock und gab seiner Begeisterung Ausdruck: "Sie sehen einen wirklich stolzen Bürgermeister", rief er dem Publikum zu. Stolz war er nicht nur, einer der Ausrichter des Tages der Blasmusik zu sein, stolz war er vor allem auch auf "seine" Unterföhringer Blasmusik, die nicht nur vortrefflich Musik, sondern auch eine hervorragende Jugendarbeit macht.

Musik verbindet

Aber es waren nicht nur Musikerinnen und Musiker aus dem Landkreis, die das Unterföhringer Publikum begeisterten. Mindestens genauso großen Applaus erhielten die beiden Gastorchester aus Italien und Polen - die Blaskapelle Banda di Coja aus Unterföhrings Partnergemeinde Tarcento und das Orkiestra Deta OSP "Wola" aus dem polnischen Partnerlandkreis Krakau, begleitet vom stellvertretenden Landrat Wojciech Pałka. Wie gut die Völkerverständigung über die Musik klappt, bewiesen die Musiker aus Polen. Sie reihten sich nicht nur in den schon im Vorfeld geplanten Chor der Orchester beim gemeinsamen musikalischen Auftakt der Veranstaltung ein - zwei Musiker suchten im Laufe des Nachmittags spontan "Aufnahme" in einer Landkreiskapelle und wurden sofort begeistert in die Blasmusik Aschheim integriert. Einige Aschheimer taten es ihnen später gleich, und spielten mit dem polnischen Orchester auf.

An diesem Sonntag gab es für das Unterföhringer Publikum aber nicht "nur" Blasmusik zu hören. Auch die Böllerschützen des Soldaten- und Kriegervereins Unterföhring machten anlässlich ihres zehnjährigen Jubiläums lautstark auf sich aufmerksam. Gemeinsam mit zahlreichen Gastschützen, die bis aus Hamburg angereist kamen, präsentierten sie nahe der Festwiese den Gästen bayerische Tradition.

Versiert und mit viel Charme führte Unterföhrings Zweite Bürgermeisterin Betina Mäusel durchs Programm, das bis zur letzten Minute nichts an Schwung verloren hatte.