Demenzfreundliche Kommune: ein Erfolgsmodell

Großes Engagement und viel Kreativität beim Thema Demenz

Zwei Jahre nach seinem Start ist das Modellprojekt "demenzfreundliche Kommune" nicht nur in den teilnehmenden Kommunen, sondern auch in den Köpfen der Bürgerinnen und Bürger angekommen. Das zeigten die Rückmeldungen der Vertreterinnen und Vertreter aus den Kommunen zum Ende des zweijährigen Modellprojekts im Herbst 2018.

Am Pilotprojekt beteiligt waren die Kommunen Aschheim, Höhenkirchen-Siegertsbrunn, Kirchheim, Oberhaching, Oberschleißheim, Pullach, Taufkirchen, Unterföhring und Unterhaching. Sie entwickelten in den vergangenen zwei Jahren mit viel Herzblut, jeder Menge Kreativität und großem Fachwissen einen bunten Strauß an Maßnahmen, um Betroffene wie Angehörige gleichermaßen persönlich wie individuell zu unterstützen.

So wurden etwa in Zusammenarbeit mit Trägern der freien Wohlfahrtspflege Demenzsprechstunden eingerichtet, Fahrdienste, Seniorentreffs oder Tanztees organisiert, Broschüren mit Hilfsangeboten entwickelt und zahlreiche Themenabende und sogar ganze Veranstaltungswochen rund um das Thema Demenz auf die Beine gestellt. Viele der Angebote waren bereits nach kurzer Zeit ausgebucht, das Besucherinteresse war riesig. Oft wurden Themenabende oder Workshops sogar verlängert, um alle Fragen und Sorgen zu besprechen.

Insgesamt kamen so in den letzten beiden Jahren unter anderem über 170 Sprechstunden und Gesprächsrunden sowie mehr als 150 Workshops, Themenabende und Veranstaltungen mit gut 2.500 Teilnehmerinnen und Teilnehmern zusammen. Ein Großteil der Beteiligten investiert dabei ehrenamtlich sehr viel Zeit, um an Demenz erkrankten Menschen und ihren Angehörigen die bestmögliche Betreuung in allen Lebenslagen zu ermöglichen. Ein Ergebnis, auf das die Kommunen zurecht stolz sein können.

Unterstützt und beraten werden die beteiligten Kommunen dabei von den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Sachgebiets Senioren im Landratsamt, die auch bei zahlreichen Veranstaltungen in den letzten beiden Jahren mit Informationsständen und Vorträgen, vielen nützlichen Tipps und Tricks sowie einem mobilen Demenzparcours, der die Krankheit auch Angehörigen und Nicht-Betroffenen näher bringen soll, vertreten waren. Ergänzende lehrreiche und interessante Vorträge und Präsentationen, wie zuletzt etwa die Vorstellung der Bayerischen Demenzstrategie durch Frau Dr. Christine Schwendner vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit und Pflege oder die Informationen des Vereins wohlBEDACHT zur Betreuung von Menschen mit seltenen Demenzerkrankungen, runden das Modellprojekt ab.

Das Modellprojekt, das 2016 an den Start ging, war ursprünglich für vier Kommunen ausgelegt. Nach dem großen Interesse aus dem Landkreis hatte der Kreistag damals beschlossen, die Projektgruppe auf insgesamt neun Kommunen zu erweitern und diese mit jeweils 4.500 Euro zu fördern.

Der Erfolg der letzten beiden Jahre hat die beteiligten Kommunen darin bestärkt, ihr Engagement auch in den kommenden Jahren weiter aufrechtzuerhalten und das Modellprojekt "demenzfreundliche Kommune" weiterzuführen. Zahlreiche Ideen sind schon gefunden und Maßnahmen entwickelt.

Inzwischen haben zahlreiche weitere Kommunen ebenfalls Interesse am Projekt "demenzfreundliche Kommune" bekundet. Das Modellprojekt soll deshalb im Jahr 2019 für interessierte Städte und Gemeinden im Landkreis erneut ausgeschrieben werden. Mittelfristiges Ziel ist es, alle 29 Kommunen für das Projekt zu gewinnen und so den Weg für den demenzfreundlichen Landkreis zu ebnen.