Drei weitere Buslinien sollen 2024 elektrisch fahren

Ob mit Brennstoffzellen oder Batterie steht noch nicht fest – auf alle Fälle aber emissionsfrei!

 Die Regionalbuslinien des MVV im Landkreis München sollen Schritt für Schritt auf alternative Antriebsformen umgestellt werden. Erste Elektrobusse rollen schon durch den Landkreis, zum Fahrplanwechsel 2024 sollen drei weitere Linien emissionsfrei werden – ganz im Sinne der Klimainitiative 29++ des Landkreises München.

Drei Linien wurden von den beauftragten Gutachtern auf ihre Eignung und mögliche Kosten einer Umstellung auf Elektro- bzw. Brennstoffzellenbetrieb hin untersucht. Im Süden die Linie 222 von Neuperlach Süd über Brunnthal, Deisenhofen nach Höllriegelskreuth sowie die Linie 224 von Unterhaching über Taufkirchen und Deisenhofen bis zur Kugler Alm. Im Südwesten wurde zudem die Linie 270 von Höllriegelskreuth über Pullach bis nach Solln in den Blick genommen. Für alle drei Linien stehen die Chancen für eine Umstellung gut.

Mehrkosten zwischen 30 bis 60 Prozent

Unter die Lupe genommen wurden dabei jeweils die Kosten von Batterie- und Brennstoffzellenfahrzeugen im Vergleich zum Dieselbetrieb über einen Zeitraum von zehn Jahren. Zudem identifizierten die Gutachter mögliche Ladepunkte an der Strecke und prüften sie auf ihre Umsetzbarkeit. Bei Batterie betriebenen Elektrobussen müsste der Landkreis mit durchschnittlichen Mehrkosten von rund 30 Prozent, bei Brennstoffzellenbussen von rund 60 Prozent rechnen. Auch wenn der Batteriebetrieb, ohne mögliche Förderungen zu berücksichtigen, wirtschaftlicher und im Hinblick auf die Ladeinfrastruktur einfacher umzusetzen wäre, sprachen sich die Mitglieder des Ausschusses für Mobilität und Infrastruktur am Montag dafür aus, weiterhin auch die noch nicht so verbreitete, innovative Brennstoffzellentechnologie im Blick zu behalten, zumal der Landkreis neben Landshut und Ebersberg auch Mitglied im interkommunalen und vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur geförderten Wasserstoff-Projekt HyBayern ist. "Die Projektverantwortlichen von HyBayern gehen davon aus, dass der Wasserstoffantrieb bis in zehn Jahren wirtschaftlich konkurrenzfähig sein wird", berichtet Landrat Christoph Göbel den anwesenden Kreisräten.

Der Ausschuss plädierte dafür, sich im Sinne der 29++ Klima-Initiative des Landkreises für den Umstieg auf emissionsfreie Busse im ÖPNV zu engagieren und die drei Linien nun vertieft auf einen möglichen Einsatz von Batterie und Brennstoffzellen betriebenen Bussen hin zu untersuchen sowie eine Umstellung auf alternative Antriebe vorzubereiten. Nicht zuletzt im Hinblick auf die Clean-Vehicle-Richtlinie der Europäischen Union, die noch in diesem Jahr in Kraft treten soll und Quoten für die Neubeschaffung von emissionsarmen und -freien Bussen vorgeben wird, sieht sich der Landkreis somit gut aufgestellt. Die MVV GmbH soll an den Kosten für die weiterführende Untersuchung beteiligt werden.