Dreiergipfel im Landkreis Leipzig

Delegationen der Landkreise München und Esslingen zu Gast im Leipziger Neuseenland

Foto: Delegation vor Denkmal in Leipzig

Delegationen aus Esslingen und München mit den Gastgebern aus dem Landkreis Leipzig vor dem Völkerschlachtdenkmal in Leipzig

Foto: Freigabe des Zwenkauer Sees

Freigabe des Zwenkauer Sees (von rechts: Ministerpräsident Stanislaw Tillich, Bürgermeister Holger Schulz, die Landräte Dr. Gerhard Gey, Heinz Eininger und Christoph Göbel)

Landrat Christoph Göbel wie auch sein schwäbischer Amtskollege Heinz Eininger folgten der Einladung von Landrat Dr. Gerhard Gey des Landkreises Leipzig, zum sogenannten Dreiergipfel zwischen den Landkreisen Esslingen, Leipzig und München, der bereits seit 15 Jahren Tradition ist. Ein interkommunaler Austausch auf Augenhöhe zu aktuellen Themen.

Eine 20-köpfige Delegation aus dem Landkreis München reiste vergangene Woche in den Landkreis Leipzig. Landrat Christoph Göbel wurde von Kreistagsmitgliedern verschiedener Parteien sowie Verwaltungsmitarbeitern begleitet.

Interkommunaler Erfahrungsaustausch

Die Delegationen aus Esslingen und München verschafften sich Einblicke über aktuelle Themen und Herausforderungen des gemeinsamen Partners Landkreis Leipzig. Die Themen Asylbewerberunterbringung, Inklusion und Kulturraumförderung wurden herausgearbeitet und konstruktiv zwischen Bayern, Sachsen und Schwaben diskutiert. Ein informatives Programm rückte dann den Austausch untereinander sowie das Kennenlernen der Partnerregion in den Vordergrund.

Aus industriellen Altlasten mit innovativen Ideen Mehrwert für alle schaffen

Wo man vor fast 20 Jahren noch in das dunkle, staubige Kohleloch des Braunkohletagebaus Espenhain geblickt hat, ist heute eine Seenlandschaft mit atemberaubenden Aussichtspunkten entstanden. Mit dem Schiff haben die Delegationen aus den Landkreisen Esslingen und München die beiden neu entstandenen Seen, den Störmthaler See und seinen ebenfalls künstlich angelegten Nachbar, den Markkleeberger See, erkundet.

Gastgeber Dr. Gey erklärte den beeindruckenden Wandel vom Kohleabbau zum Naherholungsgebiet. Mit dem Ende der DDR und der damit verbundenen Reduzierung der mitteldeutschen Braunkohleindustrie war auch die schrittweise Schließung des Tagebaus Espenhain eingeläutet worden. 1996 verlässt der letzte Kohlezug die Grube, die Region sucht neue Perspektiven.

Der Tourismus wird als große Chance erkannt. 2003 entschließt man sich, den Südostteil des ehemaligen Braunkohletagebaus Espenhain zu fluten. Zehn Jahre dauert es, bis der geplante Endwasserstand erreicht ist. Im April 2014 schließlich wird der See für den Gemeingebrauch freigegeben. Die Idee macht Schule. Eine ganze Seenlandschaft soll entstehen.

Feierliche Eröffnung des Zwenkauer Sees zum Erholungsgebiet

Jetzt ist nach achtjähriger Flutung auch der Zwenkauer See, ebenfalls ein Bergbaufolgesee, für die Freizeitnutzung freigegeben. An der feierlichen Eröffnung mit Bootsparade und Konzert nahm neben den beiden süddeutschen Delegationen auch Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich teil. "Das Neuseenland ist eine große Chance für den Tourismus", so Tillich. Neben der Nutzung als Erholungsgebiet dient der Zwenkauer See auch als Hochwasserspeicher. Der Bergbausanierer LMBV investierte fast 200 Millionen Euro in den Ausbau des rund 970 Hektar großen Segler- und Badeparadieses. Das Land Sachsen steuerte nach Angaben der Staatskanzlei rund 23 Millionen Euro bei.