Ein Leitfaden zu gelingender Integration

Kreistag bringt Integrationsfahrplan für Geflüchtete auf den Weg

Foto: Integrationsfahrplan

69 Zielsetzungen in fünf Säulen der Integration: Der neue "Integrationsfahrplan für Flüchtlinge" ist ein kompaktes Werk, das alle Schritte auf dem Weg zu gelingender Integration übersichtlich und prägnant auflistet. Er richtet sich gleichermaßen an Asylbewerber, Anerkannte und Geduldete sowie Verwaltung und Helferkreise. Der Kreistag hat dem Fahrplan in seiner jüngsten Sitzung am 11. Dezember zugestimmt und die Verwaltung mit der Umsetzung beauftragt.

"Anerkannte Asylbewerber in den Wohnungsmarkt integrieren", "Bildungsstand erfassen", "Rechtsbildung und Werte vermitteln" oder "Für den Arbeitsmarkt fit machen" sind nur einige der im Integrationsfahrplan formulierten Maßnahmen. Sie befassen sich konkret mit den wichtigsten Themen, die für eine gelingende Teilhabe an der Gesellschaft maßgeblich sind.

Viele der erarbeiten Ziele entstanden in Zusammenarbeit von über 200 in der Integrationsarbeit tätigen Akteure bei der 1. Integrationskonferenz im Juli. Neben Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern aus den Kommunen und dem Landratsamt waren auch Kreisräte, Soziale Träger, Vertreter von Polizei, Feuerwehr, aus dem medizinischen Bereich, der Agentur für Arbeit, der IHK und HWK, Unternehmer, Helferkreise und viele mehr zusammengekommen und diskutierten in Workshops zu verschiedenen Themen bestehende Probleme und erarbeiteten mögliche Zielsetzungen. Unter den Teilnehmern der Konferenz befanden sich auch 35 Geflüchtete, die ihre Erfahrungen aus erster Hand schilderten.

Landkreis vor zwei Herausforderungen

Im Umgang mit Flüchtlingen im Landkreis München gilt es aktuell zwei große Herausforderungen zu meistern. Flüchtlinge, die für eine längere Zeit im Landkreis München leben, müssen schnell und nachhaltig integriert werden. Zum anderen muss auch der Aufenthalt der Flüchtlinge, die Deutschland voraussichtlich wieder verlassen müssen, sinnvoll gestaltet werden. Oftmals vergehen viele Jahre bis zum endgültigen Abschluss ihres Asylverfahrens und einer Ausreise aus Deutschland. Möglichkeiten der "Beschäftigung" sollen einer geregelten Tagesstruktur dienen, den räumlichen Druck in der Unterkunft mildern und damit einen Beitrag zum sozialen Frieden in der Unterkunft und der Gemeinde leisten.

In dem nun erarbeiteten Integrationsfahrahrplan finden sich 69 ganz konkrete Zielsetzungen mit für den Landkreis passgenauen Maßnahmen, die in den kommenden zwei Jahren umgesetzt werden sollen. "Der Integrationsfahrplan folgt bewusst einem konzeptionellen Ansatz. Er enthält ganz konkrete Indikatoren, die evaluiert werden können. Es ist wichtig, dass wir auch kontrollieren können, ob und in welchem Maße die Ziele erreicht werden.", so Landrat Christoph Göbel.

Die seit Oktober eingesetzten 13 Integrationskoordinatoren spielen hierbei eine zentrale Rolle. Sie begleiten die Flüchtlinge auf dem Weg zur Integration und nehmen die individuelle Perspektive der Asylbewerber in Bezug auf Arbeit und Bildung in den Fokus.