"Es wird kein Fracking im Landkreis München geben!"

Marcus Endres, der Sprecher der Terrain Energie Ltd. schließt umstrittene Fördermethode für Münchner Landkreis kategorisch aus.

"Im südbayerischen Raum und insbesondere im Landkreis München gibt es schlicht gar kein frackingfähiges Gestein", beruhigte der Geologe Wolfgang Alt die anwesenden Mitglieder des Ausschusses für Energiewende Landwirtschafts- und Umweltfragen in der vergangenen Woche.

Das britische Unternehmen ist dennoch davon überzeugt, dass es im Landkreis München Öl oder Gas geben könnte. Um dieses zu finden werden nun seismologische Bestandsdaten neu ausgewertet und diese Erkenntnisse mit den Ergebnissen moderner Messmethoden ergänzt. Eine solche Messmethode, die Gravimetrie, soll ab Mai im Landkreis München auf den Erlaubnisfeldern Starnberger See und Egmating zum Einsatz kommen.

In diesen Feldern liegen unter anderem die Gemeinden Ottobrunn, Neubiberg, Höhenkirchen-Siegertsbrunn und Brunnthal sowie Grünwald, Aying und Sauerlach.

Landrat Christoph Göbel und betroffene Bürgermeister haken kritisch nach

Wieder und wieder haken Landrat Christoph Göbel und die betroffenen Kreisräte nach, äußern ihre Bedenken über die von Umweltschützern kritisierte Fördermethode, das Fracking. Doch die Experten von Terrain Energie wiegeln ab. Die Methode, bei der Gas oder Öl unter hohem Druck aus den Gesteinsschichten gepresst wird, würde sich nicht für die Böden im Landkreis eignen, heißt es. Zum jetzigen Zeitpunkt allerdings haben der Landkreis München und die Kommunen keine Möglichkeit, in das Verfahren einzugreifen. Denn das Öl und das im Landkreis München vermutete Gas sind nach §3 Bundesberggesetz sogenannte "bergfreie Bodenschätze" und damit abgabepflichtig. "Mit anderen Worten, der Grundeigentümer hat keinen Anspruch darauf", erklärt Landrat Göbel. "Wenn jedoch Probebohrungen gestattet werden, dann reden wir wieder mit, denn dann geht es ums Wasser", so der Landrat mit Nachdruck.

Bei der Gravimetrie entstehen keine Umwelt- oder Flurschäden

Die gravimetrischen Messungen, die jetzt im Mai beginnen sollen, werden von drei Männern mit einem großen weißen Koffer vorgenommen. Eine Schwerkraftmessung erhebt Daten zur Schwerkraft der Erde und zwar über eine Reihe von Punkten im Abstand von 500 Metern. Bei diesen Untersuchungen entstehen keine Flur- bzw. Umweltschäden. Sie haben so geringe Auswirkungen auf öffentliche Belange und die Umwelt, dass das vor Ort tätige Team den Bürgern in der Regel gar nicht auffällt.

Im Anschluss werden die Daten ausgewertet und erst, wenn ein Feld Erfolg versprechend ist, stehen am Ende Probe-Bohrungen. Diese müssen dann jedoch noch vom Bayerischen Wirtschaftsministerium genehmigt werden.

Mehr Informationen über die Suche nach Kohlenwasserstoffen im Landkreis finden Sie auf der Webseite TerrainEnergy.