Für 219 Euro jährlich das 2 Grad - Ziel im Klimaschutz erreichen

Foto: Metropolkonferenz OB Dieter Reiter

Dieter Reiter, Vorstandsvorsitzender EMM e.V. und Münchner Oberbürgermeister

Foto: Metropolkonferenz Stadttheater Neuburg

Die Metropolkonferenz mit rund 250 Teilnehmern fand 2014 im Stadttheater Neuburg statt.

- Pressemitteilung der Europäischen Metropolregion München e.V. (EMM) -

München / Neuburg an der Donau - Die jährliche Metropolkonferenz des Europäische Metropolregion München (EMM) e.V., die am 1. Juli im Stadttheater Neuburg an der Donau stattfand, konnte ihren Mitgliedern und Gästen, unter ihnen viele Landräte, Bürgermeister und Führungspersönlichkeiten aus Unternehmen und Institutionen, viele positive Impulse für ihre Aufgaben im Klimaschutz mitgeben. Referenten und Podiumsteilnehmer stellten die Chancen des Klimaschutzes in den Fokus, anstatt diesen als unüberwindbare Herausforderung zu betrachten.

"Nur regionale Klimaschutzkonzepte reichen nicht, es braucht deutlich mehr", konstatierte Dieter Reiter, Münchner Oberbürgermeister und Vorstandsvorsitzender des EMM e.V., gleich in seiner Begrüßung. "Und zwar Konzepte in der Siedlungsentwicklung, der Mobilität und dem Öffentlichen Personennahverkehr. Um hier voran zu kommen, müssen wir die gesamte Metropolregion als einen gemeinsamen Raum begreifen." Auch die Gastgeber der Veranstaltung, Dr. Bernhard Gmehling, Oberbürgermeister der Stadt Neuburg an der Donau, und Roland Weigert, Landrat des Landkreises Neuburg-Schrobenhausen, betonten die Bedeutung der regionalen Zusammenarbeit im EMM e.V.

Hauptreferent Max Schön, Vorstand der Stiftung 2°, Mitglied im Rat für Nachhaltige Entwicklung der Bundesregierung und Präsident des Club of Rome Deutschland, legte eindrücklich dar, warum es entgegen einer oft gehegten Meinung durchaus möglich ist, notwendige Klimaziele zu erreichen. Notwendig auch deshalb, weil bei einer Erderwärmung von über 2 Grad ein dramatischer Klimawandel zu erwarten sei. Schön widerlegte die fünf großen Klimaausreden und rechnete vor, dass es Deutschland jährlich ganze 219 Euro pro Bürger kosten würde, das wichtige Ziel, die Erderwärmung auf 2 Grad zu beschränken, zu erreichen. Denn dies ist der Preis, um den durchschnittlichen CO2-Jahresverbrauch eines jeden Deutschen von 9,5 Tonnen zu kompensieren.

Entscheidend ist zudem die Vernetzung - der Regionen, Institutionen und Aufgabenbereiche. Diesen Aspekt hob Prof. Wolfgang Seiler, einer der profiliertesten Klimaforscher Deutschlands und heute Vorstandsvorsitzender der Bürgerstiftung Energiewende Oberland, im Rahmen der abschließenden Podiumsdiskussion hervor: "Nur im vernetzten Denken von Strom, Wärme, Mobilität und Wirtschaftlichkeit sind Klimaziele erreichbar." Die Wirtschaftlichkeit gehöre in diesem Kontext genannt, weil bei der Verwendung konventioneller Energien ein Großteil der Wertschöpfung aus der Region abfließe. Werden regenerative Energien verwendet, die zumeist innerhalb der Region erzeugt werden, bliebe die Wertschöpfung in Form von Arbeitsplätzen und Unternehmensgewinnen der Region erhalten. Dies sei eine seiner großen Hoffnungen für die Energiewende: "Denn wenn die Leute begreifen, dass man Geld mit Klimaschutz verdienen kann, können wir etwas erreichen."

Moderator Prof. Manfred Miosga fasste die Podiumsdiskussion und die gesamte Veranstaltung am Ende treffend zusammen: Das Motto des EMM e.V., "Mehr Region. Mehr Möglichkeiten.", verstehe er übertragen auf den Bereich des Klimaschutzes als Zusammenspiel dezentraler Projekte, wirtschaftlicher Leistungen und innovativer Entwicklungen in den Unternehmen. Und als weitere Etablierung des Erfahrungsaustausches zu diesem wichtigen Thema.