Gemeinsam für Morgen: Was braucht Jugend – jetzt und in Zukunft?
+++ Externe Pressemitteilung des Kreisjugendrings München-Land +++
Jugendliche und Jugendhilfeausschuss im Dialog
In einem neuen Format trafen Mitglieder des Jugendhilfeausschusses sowie junge Menschen zwischen zwölf und 27 Jahren aus dem Landkreis München zum Austausch zusammen. Geplant und organisiert von Jugendlichen aus dem Arbeitskreis „Stimme der Jugend“ und der Kommunalen Jugendarbeit im Kreisjugendring München-Land (KJR), fand diese Veranstaltung im Heiner Janik Haus – Jugendbegegnungsstätte am Tower (JBS) in Oberschleißheim statt.
16 junge Menschen sowie sechs Mitglieder des Jugendhilfeausschusses fanden am vergangenen Mittwochabend ihren Weg in die einzigartigen Räume der JBS. Das Ziel der Veranstaltung: Ins Gespräch kommen, verschiedene Sichtweisen kennenlernen und gemeinsam neue Perspektiven entwickeln. Zur Einstimmung in den Abend gab KJR-Vorstandsvorsitzender Daniel Gögelein einen kurzen Einblick zum Thema Zuversicht und Zukunft: „Wir wollen Jugendlichen das Handwerkszeug geben, ihre Zukunft selbst zu gestalten – mit Freude auf das, was kommt. Zukunftskompetenz heißt für uns nicht, alle Krisen vorherzusehen. Es heißt, das Selbstvertrauen zu haben, das Ungewisse willkommen zu heißen und dann Lösungen zu erarbeiten.“
Daniel Gögelein endete seinen Input mit der Aussage „Vorfreude ist Zukunft in Reinform“. So animiert trafen sich die jungen Menschen und die politischen Entscheidungsträger*innen motiviert an fünf Thementischen: Engagement, Orte und Freizeit, Bildung, Zukunft sowie Herausforderungen, Werte und Haltung. Nach dem „Gesetz der zwei Füße“ konnten sie an den Tischen, die von Moderator*innen begleitet wurden, verweilen oder zwischen ihnen wechseln. Chiara Wackermann nahm dies gerne war und fand es „total schön, dass wir das hier machen.“ Am Zukunfts-Tisch sagte sie: „Wir müssen uns trauen, in den Austausch zu gehen und zuzugeben, dass wir alle Menschen sind, die Angst vor der Zukunft haben und andere Menschen brauchen, um Veränderung anzustoßen. Es gibt nichts, was uns Jugendliche wütender macht als für blöd verkauft oder nicht ernst-genommen zu werden. Das ist keine gute Basis für Generationenaustausch und Problemlösung.“ Das Mitglied im Arbeitskreis „Stimme der Jugend“ forderte „politische Ehrlichkeit, Transparenz und eine gewisse Realitätsanerkennung von Krisen wie der Klimakrise und der Wohnungsnot. Wenn wir uns gegenseitig ernstnehmen, wenn wir Krisen ernstnehmen und auf Augenhöhe Ideen austauschen können, egal wie die Altersgruppen sind, können wir wirksamer und inklusiver Politik gestalten. Dann sind wir schon mal einen Schritt näher an der Zuversicht."
In die gleiche Richtung argumentiert Emilio Rubino Emiliano. „Jugendliche müssen Vertrauen in die Politik bekommen, es darf keine Barrieren geben. Transparenz ist extrem wichtig, das fängt schon in der Schule an“, sagte der Vorsitzende des Jugendparlaments Unterschleißheim am Bildungs-Tisch. Dort wurde auch der Wunsch nach mehr politischer Bildung und Weiterentwicklung geäußert sowie nach mehr Flexibilität an Schulen. Am Thementisch „Engagement“ wünschten sich die Teilnehmenden mehr Verbindlichkeit von Verantwortlichen sowie einen förderlichen Rahmen, das fördere auch die Motivation, sich zu engagieren.
Bei der Diskussion um „Herausforderungen, Werte und Haltung“ kam klar heraus, dass es bei den Jugendlichen Ängste unterschiedlichster Art gibt, die es abzubauen gilt. Die Jugend möchte zusammen ins Tun kommen und dafür braucht es Orte und Strukturen der Beteiligung. Diese Forderung unterstützt auch Johannes Rohleder: „Junge Menschen brauchen Räume, in denen sie sich frei entwickeln und als selbstwirksam erleben können. Die Diskussionen mit den Jugendlichen zeigt erneut, wie wichtig es ist, in politischen Debatten alternative Raumkonzepte für Kommunen mitzudenken und eine selbstverwaltete Öffnung von kostenlosen Jugendbegegnungsräumen möglich zu machen,“ sagt das Mitglied des Jugendhilfeausschusses nach dem Austausch am Thementisch „Orte und Freizeit“.
Basis der Diskussionen des Abends waren die Themen der Jugendbefragung 2025, ein Teil der jugendpolitischen Kampagne „Stimme der Jugend“ des KJR. Sie hat es sich zum Ziel gemacht, jungen Menschen politische Beteiligung zu ermöglichen. „Unser Arbeitskreis ist eine offene Gruppe für politisch interessierte junge Menschen aus dem Landkreis München“, erklärt Daniel Gögelein, ehrenamtlicher Vorstandsvorsitzender des KJR sowie Gründer des Arbeitskreises „Stimme der Jugend“. Nachdem sich die Gruppe in den vergangenen Jahren mit der Europa- und Bundestagswahl auseinandergesetzt hat, wird sich aktuell auf die Kommunalwahl 2026 vorbereitet.
„Danke allen Beteiligten für die ‚Stimme der Jugend‘ und der ernsthaften Beschäftigung mit ihr. Wir müssen ihr zuhören, wir müssen sie annehmen, mit all ihren Träumen und Ängsten. Nur in ehrlicher, aktiver Kommunikation entsteht Zuversicht und belastbare Perspektive. Gemeinsam sind wir aufgerufen, nicht Angst als schlechten Ratgeber zurückzulassen, sondern aktiv an einer guten Zukunft mitzuwirken. Über alle Generationen hinweg. Denn unsere Zukunft steht nicht fest, wir selbst haben die Verantwortung dafür, sie positiv zu gestalten.“ Landrat Christoph Göbel sorgte mit seinen berührenden Worten für einen emotionalen und hoffnungsfrohen Abschluss. Zu diesem trafen sich die Teilnehmenden auf der Treppe der Begegnung im Heiner Janik Haus – ein Bild mit Symbolcharakter. Nach einem gelungenen Abend war das einhellige Fazit der Teilnehmenden, dass es mehr solche Begegnungen des Dialogs braucht – um noch weitere Antworten auf die Frage zu finden: Gemeinsam für morgen: Was braucht Jugend – jetzt und in Zukunft?
Über den Kreisjugendring München-Land
Der Kreisjugendring München-Land (KJR) ist eine Gliederung des Bayerischen Jugendrings, KdöR, und freier Träger der Jugendhilfe. Als eine der größten Jugendorganisationen in Bayern vertritt er die Interessen von Kindern und Jugendlichen. Im KJR sind 35 Jugendverbände und Jugendinitiativen aus dem Landkreis München organisiert. Durch vielfältige Bildungs- und Freizeitangebote fördert der KJR die Persönlichkeitsentwicklung junger Menschen und das soziale Miteinander. Dafür beschäftigt er über 550 hauptberuflich Mitarbeitende in über 130 Einrichtungen sowie viele ehrenamtlich Aktive. In der Überregionalen Bildungsarbeit organisiert der KJR das Bildungszentrum Burg Schwaneck, das Ferien- und Bildungszentrum Siegsdorf, das Heiner Janik Haus – Jugendbegegnungsstätte am Tower in Oberschleißheim sowie das Walchenseecamp in Jachenau. In der Regionalen Jugendarbeit hat der KJR München-Land Trägerschaften und Kooperationen in den Bereichen Offene und mobile Kinder- und Jugendarbeit, Jugendsozialarbeit an Schulen, Gebundene und offene Ganztagsschule, Nachmittagsbetreuung und in Einrichtungen der Jungen Integration.

