Größter Luft- und Raumfahrtcampus Europas in Taufkirchen/Ottobrunn

Freistaat und Kommunen unterzeichnen Erklärung zu Weiterentwicklung

+++ Pressemitteilung des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft und Kunst +++

 Europas künftig größter Luft- und Raumfahrtcampus entsteht in Taufkirchen und Ottobrunn im Münchner Süden. Der Freistaat und die beteiligten Kommunen haben heute eine Gemeinsame Erklärung zur Entwicklung des neuen Campus unterzeichnet und setzen so den Grundstein für ein wissenschaftliches und wirtschaftliches Mega-Projekt. Das Herzstück des Campus wird das Departement of Aerospace and Geodesy der Technischen Universität München (TUM) bilden. Bayerns Ministerpräsident Dr. Markus Söder erklärte bei der Unterzeichnung: „Das bayerische Space-Valley wächst! Mit der heutigen Unterzeichnung beschleunigt der Freistaat den Ausbau des Luft- und Raumfahrtcampus Taufkirchen/Ottobrunn der TU München gemeinsam mit Landkreis und Kommunen. Wir entwickeln in Bayern Europas größte Fakultät für Luftfahrt, Raumfahrt und Geodäsie mit rund 50 Professuren und über 4000 Studenten. Bereits heute freuen wir uns über das große Interesse! Bayern ist weltweit einer der modernsten Standorte im Bereich Zukunftstechnologien. Alleine in Luft- und Raumfahrt investiert der Freistaat rund 700 Mio. Euro. Weltraumforschung ist zentral für die Menschheit: Der Blick ins All sucht nach Antworten auf die großen Fragen – und ermöglicht konkrete Lösungen für aktuelle Herausforderungen hier auf der Erde, etwa bei der Klimaforschung. Unsere bayerischen Aktivitäten sollen dazu beitragen, die Welt und uns selbst besser zu verstehen.“
 
Wissenschaftsminister Markus Blume betonte vor Ort: „Boarding completed: Mit dem Freistaat, den Gemeinden Taufkirchen und Ottobrunn, dem Landkreis München und der TUM ist eine starke Crew an Bord. Gemeinsam heben wir hier und heute die bayerische Tradition der Luft- und Raumfahrt auf ein neues Level – ein historischer Moment. Der Standort Taufkirchen und Ottobrunn ist durch sein unternehmerisches Umfeld prädestiniert für den größten Luft- und Raumfahrtcampus Europas. Hier bringen wir Wissenschaft, Start-ups und Industrie zusammen. Das bringt Wachstum und steigert Wettbewerbschancen für ganz Bayern. Vielen Dank allen Beteiligten, besonders den Gemeinden und dem Landkreis, die dem Campus ein Zuhause geben.“
 
Mit der Standortentscheidung und der Gemeinsamen Erklärung knüpfen der Freistaat und die beiden Gemeinden an eine Traditionslinie an: Die Region ist seit Langem etablierter Standort für Luft- und Raumfahrt. Unternehmen wie Airbus, die Ariane-Group oder IABG sind hier ansässig. Sie ermöglichen Partnerschaften und bieten ein einzigartiges Umfeld. In einem konstruktiven Dialog konnten die Interessen von Freistaat, TUM und Kommunen passend austariert werden. Aktuell werden geeignete Flächen für die weitere Entwicklung identifiziert. Alle Beteiligten streben die Verlängerung der U-Bahn-Linie U5 von Neuperlach Süd über Ottobrunn ins Entwicklungsgebiet an.

Rasanter Ausbau dank Hightech Agenda Bayern

Luft- und Raumfahrttechnik ist ein industrieller Schlüsselbereich für den Wirtschaftsstandort Bayern. Sie ist Grundlagentechnologie für zahlreiche Branchen wie Luftfahrt, Automotive oder Medizintechnik und leistet wichtige Beiträge zur nachhaltigen Lösung gesellschaftlicher Herausforderungen wie Energiewende, Klima- und Umweltschutz, Mobilität und Sicherheit. Forschung und die Ausbildung neuer Fachkräfte sind dabei die entscheidende Basis. Der Ausbau der 2019 gegründeten Fakultät für Luftfahrt, Raumfahrt und Geodäsie (seit 2021 Department of Aerospace and Geodesy) der TUM schreitet rasant voran. Mit aktuell 27 Professuren und circa 1.500 Studierenden gehört die Fakultät schon heute zum internationalen Spitzenfeld. Im Endausbau sollen rund 50 Professorinnen und Professoren, rund 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und bis zu 4.000 Studierende die größte Luft- und Raumfahrtfakultät Europas bilden. Die Innovationsoffensive Hightech Agenda Bayern beschleunigt die Entwicklung: Insgesamt werden aus der Hightech Agenda Bayern über 43 Millionen Euro und 16 zusätzliche Professuren in den Aufbau investiert.

Weitere Stimmen zur gemeinsamen Erklärung:
 

Bauminister Christian Bernreiter: „Die Gemeinsame Erklärung ist ein wichtiger Meilenstein für die Entwicklung des Universitätscampus. Dieser wird unter Nachhaltigkeitsgesichtspunkten entwickelt werden, wobei ein besonderes Augenmerk auf der Minimierung der Flächenversiegelung liegt. Der Freistaat bekennt sich zur Verlängerung der U5. Der Landkreis München als Projektträger macht hier einen wirklich guten Job.“
 
Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger: „Der TUM-Campus ist ein weiterer entscheidender Standortvorteil für Bayern im Wettbewerb mit anderen Luft- und Raumfahrtregionen in Europa und weltweit. Der Campus verfügt über ein herausragendes Ökosystem, das wir in den kommenden Jahren weiter ausbauen wollen. Die TU München liefert Exzellenz in der Wissenschaft, mit dem TUM Venture Lab Aerospace haben wir ein kreatives Milieu für erfolgreiche Start-ups, die ansässigen Hightech-Unternehmen aus der Branche sind Technologietreiber. Und mit dem Munich Aerospace und dem Bauhaus Luftfahrt, die beide vom Bayerischen Wirtschaftsministerium gefördert werden, gelingt der so wichtige Wissenstransfer von der Forschung in die Praxis. Wir setzen uns nachhaltig dafür ein, dass diese Unternehmen sowie Neuansiedlungen beste Standortbedingungen vorfinden.“
 
Landrat des Landkreises München Christoph Göbel: „Mit der Unterzeichnung der Gemeinsamen Erklärung haben wir heute auch eine wichtige Weiche für die Zukunft des Landkreises München gestellt. Der Ausbau des Luft- und Raumfahrtcampus‘ zum größten seiner Art in ganz Europa unterstreicht nicht nur die Bedeutung des Landkreises als Wissenschaftsstandort, er wird mit der Ansiedlung forschungsnaher Unternehmen auch einen starken Beitrag zur wirtschaftlichen Prosperität des Landkreises leisten. Mit dem Bekenntnis des Freistaats, den Campus langfristig durch die Verlängerung der U-Bahn-Linie 5 verkehrlich zu erschließen, ist gleichzeitig ein bedeutsames Infrastrukturvorhaben auf den Weg gebracht, von dem auch die Bevölkerung im gesamten Landkreissüden profitieren wird.“
 
Taufkirchens Bürgermeister Ullrich Sander: „‚Abheben/Lift off‘ heißt es zukünftig für Bayern. Mit der gemeinsamen Erklärung schaffen wir das Fundament für die Standortentwicklung. Ich bin mir sicher, dass wir mit dem Campus einen Spitzenplatz in der technologischen Innovation und für die Lebensqualität in unserer Region schaffen.“
 
Ottobrunns Bürgermeister Thomas Loderer: „Ottobrunn steht ganz am Beginn der Geschichte der bayerischen Luft- und Raumfahrt. Jetzt richten wir den Blick hoffnungsvoll in die Zukunft und freuen uns, gemeinsam mit unserer Nachbargemeinde Taufkirchen an der Verwirklichung eines verkehrsmäßig optimal erschlossenen Luft- und Raumfahrtcampus mitwirken zu dürfen.“
 
TUM-Präsident Prof. Dr. Thomas Hofmann: „Mit der Gründung des neuen Departments für Luftfahrt, Raumfahrt und Geodäsie hat sich die TUM vor vier Jahren auf dem Weg gemacht, sich zur stärksten europäischen Referenz zu entwickeln. Dazu müssen wir den visionären Ideen, Perspektiven und Innovationen unserer steigenden Anzahl an Studierenden, Mitarbeitenden und Professuren die notwendigen Entwicklungsräume geben.“