Großer Andrang bei Besichtigung der neuen Asylbewerberunterkunft in Unterschleißheim

Rund 250 Bürgerinnen und Bürger informierten sich vor Ort über die Wohncontaineranlage. Bereits am kommenden Montag ziehen die ersten Asylbewerber an der Nördlichen Ingolstädter Straße ein.

Foto: Besucher in der Asylbewerberunterkunft Unterschleißheim

Zahlreiche Besucher waren zum Besichtigungstermin im Gewerbegebiet Lohhof erschienen.

Foto: Eines der 28 Zweibettimmer in der Wohncontaineranlage Unterschleißheim

Die 28 Zweibettzimmer der Anlage sind funktional und mit allem Notwendigen ausgestattet.

Zahlreiche Besucher waren gleich zu Beginn des Besichtigungstermins in der Asylbewerberunterkunft in der Nördlichen Ingolstädter Straße in Unterschleißheim erschienen, um sich von Bürgermeister Christoph Böck und Ernst Weidenbusch, Stellvertreter des Landrats Christoph Göbel, über die neu errichte Anlage informieren zu lassen. So erfuhren sie auch aus erster Hand, was nur wenige Minuten zuvor beschlossen wurde: Bereits am kommenden Montag werden die ersten Asylbewerber Quartier im Gewerbegebiet Lohhof beziehen.

Christoph Böck begrüßte die rund 250 Bürgerinnen und Bürger im Haus B, dem größeren Gebäude der eingeschossigen Wohnanlage und gab einen Überblick über die aktuelle Situation in Bezug auf Asylbewerberunterkünfte in Unterschleißheim. Dabei hob er die gute und konstruktive Zusammenarbeit zwischen der Stadt Unterschleißheim und dem Landkreis München hervor, die bei Projekten wie dem Bau von Unterkünften für Asylbewerber entscheidend sei und schnelles und unkompliziertes Handeln ermögliche.

Lobende Worte fand Unterschleißheims Bürgermeister darüber hinaus insbesondere für die zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die sich vor Ort engagieren: "Ich danke den Mitgliedern des Helferkreises Unterschleißheim. Ohne Sie wäre das alles hier nicht bewältigbar", so Christoph Böck.

Kommunikation als Mittel gegen Ängste und Vorbehalte

Ernst Weidenbusch rief die Bürgerinnen und Bürger auf, offen zu sein für die Neuankömmlinge und ermutigte die Anwesenden dazu, den Kontakt mit den Asylbewerbern zu suchen: "Die Menschen, die aus den Krisengebieten der Welt zu uns kommen, sind uns derzeit noch fremd in ihrer Sprache, Kultur oder Religion, und manchmal auch in ihrer Hautfarbe. Es ist in Ordnung, Vorbehalte zu haben und Sorgen zu äußern. Ich bitte Sie aber im gleichen Zug, sich auch in die Lage der Asylbewerber, die zu uns kommen, zu versetzen. Viele davon treffen hier ebenfalls auf Menschen mit einer anderen Hautfarbe, auf eine fremde Sprache und auf andere Kulturen und Religionen. Sie haben unter Umständen ebenfalls Berührungsängste und sind unsicher." Kommunikation sei der Schlüssel dazu, ebendiese gegenseitigen Vorbehalte und Ängste abzubauen und zur Integration der neu Angekommenen beizutragen, so Weidenbusch weiter.

Insgesamt zwei Gebäudekomplexe stehen an der Nördlichen Ingolstädter Straße für asylsuchende Menschen zur Verfügung. Bis zu 56 Personen können hier beherbergt werden. Neben 28 Wohneinheiten für je zwei Personen ist auf dem Gelände auch ein Container für die Objekt- und Sozialbetreuung vorgesehen. Im größeren der beiden Gebäudekomplexe sind die Sanitäranlagen, ein Waschmaschinen- und Trocknerraum sowie eine große Gemeinschaftsküche mit Essmöglichkeit untergebracht. Im kleineren Gebäudekomplex steht unter anderem ein großer Gemeinschafts- und Schulungsraum zur Verfügung.