Hilfe für Geflüchtete über die Landkreisgrenzen hinweg

Einsatzkräfte aus dem Landkreis unterstützen bei Aufbau von Unterkünften und Versorgungsinfrastruktur – auch im Landkreis kommen täglich weitere Geflüchtete an

Ein arbeitsreiches Wochenende liegt hinter zahlreichen Einsatzkräften aus dem ganzen Landkreis München. Gemeinsam haben Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Führungsgruppe Katastrophenschutz im Landratsamt München, der Kreisbrandinspektion sowie insbesondere ein Großaufgebot an Kräften der Freiwilligen Feuerwehren aus dem Landkreis München die Landeshauptstadt bei der Bewältigung des unverminderten Zustroms an Geflüchteten aus der Ukraine unterstützt.

Bereits seit vergangenem Freitag verstärken Einsatzkräfte aus dem Landkreis auf Bitten der Regierung von Oberbayern die städtischen Kräfte bei Organisation und Aufbau von Unterkünften für Geflüchtete. Allein am vergangenen Samstag, 12. März, übernahmen Feuerwehrkräfte aus dem Landkreis den Transport von 1.000 Matratzen, Kopfkissen und Decken aus dem bayerischen Pandemiezentrallager in die Landeshauptstadt, weitere Kräfte unterstützten bei der Ausgabe von Lunchpaketen am Hauptbahnhof, transportierten Paletten mit Getränken dorthin oder lieferten 280 Feldbetten in eine Notunterkunft der Stadt. Allein für die Abholung von 20 Paletten mit Hygieneartikeln am Flughafen München und deren Transport in eine örtliche Notunterkunft kamen fünf Gerätewagen Logistik der Landkreisfeuerwehren zum Einsatz.

Zudem wurden zwei Einsatzkräfte der Unterstützungsgruppe Örtliche Einsatzleitung (UG-ÖEL) zur Unterstützung der Führungsgruppe der Freiwilligen Feuerwehr München eingesetzt.

Die Kreisbrandinspektion des Landkreises München stellt im Schichtbetrieb eine Verbindungsperson in der Gefahrenabwehrleitung München (GAL), dem städtischen Pendant der Führungsgruppe Katastrophenschutz (FüGK) im Landratsamt, das die Koordination und Gesamtorganisation der eingesetzten Kräfte vor Ort verantwortet.

Unterstützung dauert an – Einsatzbereitschaft im Landkreis sichergestellt

Auch zu Beginn der neuen Woche sind FüGK, Kreisbrandinspektion und zahlreiche Landkreisfeuerwehren weiterhin im Einsatz, um die Landeshauptstadt tatkräftig zu unterstützen. Vorerst noch bis zum späten Montagabend (14.03.) sind 60 Feuerwehrdienstleistende an verschiedenen Akutbetreuungsstellen in München im Einsatz. Hinzu kommen fünf Führungsteams (je ein Gruppenführer, ein Zugführer) für die Betreuungsstellen in München.

Sämtliche Einsätze wurden und werden von der Führungsgruppe Katastrophenschutz und der Kreisbrandinspektion im Landkreis München dabei jeweils so geplant, dass eine Einsatzbereitschaft im Landkreis München jederzeit sichergestellt ist.

Knapp 240 Kräfte bislang im Einsatz

Mehr als 14.300 Einsatzminuten haben die Feuerwehrdienstleistenden aus dem Landkreis bis einschließlich Montagmittag eingebracht. Knapp 240 Kräfte waren bislang in der Hilfeleistung aktiv. Allein am vergangenen Sonntag waren insgesamt 120 Einsatzkräfte mit 35 Einsatzfahrzeugen der Feuerwehren aus dem Landkreis München zur Unterstützung im Stadtgebiet eingesetzt. Im Bereich der Führungsaufgaben waren zusätzlich 20 Kräfte vor Ort bzw. in der Feuerwache 4 und in der Feuerwehreinsatzzentrale im Landratsamt München eingesetzt.

Kreisbrandrat Harald Stoiber: „Bei dem Einsatz der Feuerwehrkräfte aus dem Landkreis München handelt es sich um den größten Kräfteeinsatz im Stadtgebiet München seit über 30 Jahren. Besonders die Zusammenarbeit und das Ineinandergreifen der einzelnen Organisation sind herausragend. Unsere Ehrenamtlichen aus dem Landkreis München haben in den letzten Tagen eindrucksvoll bewiesen, wie kurzfristig und unbürokratisch in Notsituationen gehandelt wird. Mein großer Dank gilt den Kommunen im Landkreis für die unbürokratische Unterstützungsleistung mit Feuerwehrkräften für die Stadt München.“

Auch im Landkreis treffen weiter Geflüchtete ein

Aber nicht nur im Stadtgebiet ist der Zustrom an Geflüchteten aus der Ukraine ungebrochen. Auch im Landkreis München wurden inzwischen knapp 750 Menschen erfasst. Die tatsächliche Zahl an Personen, die im Landkreis München untergekommen sind, dürfte noch höher liegen, denn Geflüchtete, die privat eine Unterkunft gefunden haben, haben 90 Tage Zeit, sich registrieren zu lassen.

Unterdessen hat das Landratsamt bereits damit begonnen, Leistungen an Geflüchtete auszuzahlen. Da aus der Ukraine eingereiste Personen in der Regel bislang kein Konto in Deutschland besitzen, erfolgt die Auszahlung vor Ort in der Behörde. Entsprechende Wartebereiche werden vor dem Hintergrund der andauernden Pandemie aktuell im Eingangsbereich des Landratsamts aufgebaut. Auch eine Verpflegungsstation für die Wartenden befindet sich bereits im Aufbau.

Landrat Christoph Göbel lobte am Montag den immensen Einsatzwillen aller Beteiligten: „Was Verwaltung, Katastrophenschutz, Kreisbrandinspektion und insbesondere die Mitglieder unserer freiwilligen Feuerwehren hier aktuell leisten, verdient allergrößten Respekt. Es zeigt sich einmal mehr, welche wichtige und unverzichtbare Funktion diese ehrenamtlichen Einsatzkräfte wahrnehmen. Ich bin froh und stolz, dass wir im Landkreis auf so ein stabiles und leistungsfähiges Netz an Feuerwehrdienstleistenden zurückgreifen können. Was sie alle leisten, geht weit über das klassische Ehrenamt hinaus.“ Göbel unterstrich zudem die einmal mehr hervorragende Zusammenarbeit der Einsatzkräfte aus Stadt und Landkreis.