HIV-Testwochen im Landkreis München

Testangebot des Gesundheitsamts ab sofort auch per Online-Buchung

Die diesjährigen HIV-Testwochen im Landkreis München sind erfolgreich angelaufen. Ziel der Aktionswochen, die noch bis Ende November laufen, ist es, das Bewusstsein für HIV und andere sexuell übertragbare Infektionen (STI) zu stärken und den Zugang zu Tests und Beratungsangeboten so einfach wie möglich zu gestalten.

Neu in diesem Jahr: Termine für die HIV-Tests können ab sofort auch online vereinbart werden. Damit wird der Zugang zum Angebot des Gesundheitsamts noch unkomplizierter und flexibler. Die Online-Terminvereinbarung ist unter folgendem Link erreichbar: https://t1p.de/30e4t. Die Einführung der Online-Terminbuchung wird von der Europäischen Union „NextGenerationEU“ finanziert.

„Wir freuen uns, dass wir mit der Online-Terminbuchung einen weiteren Schritt in Richtung Bürgerfreundlichkeit gehen können. Gerade bei sensiblen Themen wie HIV ist es wichtig, dass die Testangebote einfach zugänglich sind“, so Dr. Ulrike Gernhold, Leiterin des Gesundheitsamts im Landratsamt München.

Das Gesundheitsamt bietet auch außerhalb der Testwochen ganzjährig vertrauliche, anonyme und kostenlose Tests sowie persönliche Beratung mit anschließender Testung auf HIV und Hepatitis (je nach Risiko).

Jährliche Aktion für mehr Bewusstsein

Die frühzeitige Bestimmung des HIV-Status ist eine zentrale präventive Maßnahme für Menschen mit sexuellem Risikoverhalten. In Bayern werden hierfür HIV-Testmöglichkeiten in verschiedenen Einrichtungen des Gesundheitssystems angeboten. Um das Bewusstsein für diese Möglichkeiten zu erhöhen und so ein gesundes, erfülltes Sexualleben zu unterstützen, finden jährlich die Bayerischen HIV-Testwochen statt – in diesem Jahr erneut vom 2. bis 30. November. In diesem Zeitraum bieten Gesundheitsämter, AIDS-Beratungsstellen und AIDS-Hilfen unter dem Motto „Test jetzt!“ wieder die Möglichkeit, sich auf HIV testen zu lassen – anonym, vertraulich und mit kompetenter Beratung.

Denn auch wenn Bayern in der Pandemiebekämpfung bereits gute Fortschritte erzielt hat, gibt es weiterhin Menschen, die HIV-positiv sind, ihren Status jedoch nicht kennen und daher keine antiretrovirale Therapie (ART) erhalten. So können viele Menschen erst in einem fortgeschrittenen Stadium der Erkrankung diagnostiziert werden. Bis dahin können sie unwissentlich andere anstecken und weisen bei der Diagnose häufig AIDS-typische, teils lebensbedrohliche Infektionen auf.

Die 95-95-95-Initiative des gemeinsamen Programms der Vereinten Nationen für HIV/AIDS (UNAIDS) hat zum Ziel, dass bis 2025 mindestens 95 Prozent aller HIV-Infizierten diagnostiziert sind, mindestens 95 Prozent der Diagnostizierten eine antiretrovirale Therapie erhalten und bei mindestens 95 Prozent der Behandelten keine HI-Viren mehr im Blut nachweisbar sind. Im Bereich der Behandlung liegt Bayern schon über den Zielen: 99 Prozent der Diagnostizierten erhalten bereits eine Therapie und in 96 Prozent der Fälle ist die Viruslast unter der Nachweisgrenze. Um auch das Diagnostik-Ziel 95 Prozent zu erreichen (derzeit 92 Prozent), gilt es die Testbereitschaft zu erhöhen.

Die HIV-Testwochen, initiiert vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention (StMGP), informieren über HIV und ermutigen dazu, sich testen zu lassen, wenn ein Risiko für eine Ansteckung bestand. Alle Informationen zu Testmöglichkeiten, Ablauf und weiterführender Beratung finden Interessierte auf www.testjetzt.de. Die Inhalte sind in acht Sprachen sowie in Leichter Sprache verfügbar. Die Testwochen und das Internetangebot werden vom Bayerischen Zentrum für Prävention und Gesundheitsförderung (ZPG) am Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) koordiniert.