Kreis schafft Planstellen im Bereich Asyl und beschließt neues Diversitäts- und Regionalmanagement

Um die Aufgaben zu bewältigen, die mit der stetig zunehmenden Zahl an Asylbewerbern zusammenhängen, braucht das Landratsamt München mehr Mitarbeiter.

Wöchentlich werden dem Kreis München 90 Asylbewerber zugewiesen und ein Ende des Flüchtlingsstromes ist nicht in Sicht. Schon jetzt übersteigt die Zahl der Zuflucht Suchenden die höchsten Prognosen des letzten Jahres.

"Diese Entwicklung gilt es zu berücksichtigen. Wir müssen uns deshalb mit dem Stellenplan beschäftigen", sagte Landrat Christoph Göbel vor dem Kreisausschuss am Montag.

Das Gremium lobte die großen Leistungen und das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter die mit dem Thema Asyl betraut sind und beschloss einstimmig, 23 zusätzliche Vollzeitstellen über den bisherigen Stellenplan hinaus zu genehmigen. Die Stellen sollen in den Plan für 2016 aufgenommen werden. Ein Teil der Stellen im Bereich Asylbetreuung könnte von freien Trägern besetzt werden, da diese im Gegensatz zum Landratsamt mit 90 Prozent vom Freistaat Bayern gefördert werden.

Allein sechs neue Stellen sind im Bereich Betreuung, Vormundschaft und wirtschaftliche Hilfen notwendig, weil immer mehr Jugendliche ohne Eltern im Landkreis München ankommen. Bis Jahresende rechnet man mit 200 sogenannten unbegleiteten Minderjährigen.

Dieses Thema allein hätte den Nachmittag füllen können, doch die Kreisausschussmitglieder hatten noch weitere Themen auf der Tagesordnung, die den Landkreis bewegen.

Neues Diversitäts- und Regionalmanagement soll vorhandene Kräfte bündeln und Chancen nutzen

Im Landratsamt München existiert bisher keine Stelle, die sich koordinierend mit strategischen gesellschaftspolitischen Themen auseinandersetzt, welche eine herausragende Bedeutung für das ganze Haus und den Landkreis haben.

Landrat Göbel betonte hinsichtlich der Installation der neuen Organisationseinheit "Diversitäts- und Regionalmanagement" die grundsätzliche Ausrichtung auf Themen der Fachkräftesicherung und -entwicklung. Gerade die Zusammenarbeit zwischen den Querschnittsfunktionen Gleichstellungsstelle, Behindertenbeauftragter, Integrationsbeauftragter, Wissenschaftsbeauftragter und Wirtschaftsförderung soll u.a. Projekte in Gang setzen, die das Fachkräftethema im Blick haben.
"Diese einzelnen Aufgaben und Fachleute gilt es strategisch zu vernetzen, um so vorhandene Chancen und Potentiale besser nutzen zu können", forderte der Landrat mit Hinweis auf den Fachkräftemangel im Landkreis München.

Förderung durch den Freistaat möglich

Koordiniert werden soll die Organisationseinheit durch eine Leitungsfunktion, die durch das Bayerische Staatsministerium für Arbeit und Soziales, Familie und Integration gefördert wird (70.000 EUR in zwei Jahren). Die Schaffung ist jedoch noch in 2015 zu bewerkstelligen.

Mit großer Mehrheit wurden die Schaffung der Organisationseinheit und die Einrichtung der geförderten Leitungsstelle beschlossen. Diese wird dicht bei der der Amtsleitung angesiedelt sein, jedoch in ihrer gesamtheitlichen Tätigkeit Auswirkungen auf das ganze Haus haben.