Kulturpreis 2025: Die Preisträger stehen fest
Der Kulturpreis geht an die „Kleinste Bühne der Welt“, Kulturförderpreise für Ricarda Geary und den Heimat- und Trachtenverein
Auch im Jahr 2025 war es wieder so weit: Der Landkreis ehrt mit dem Kulturpreis und zwei Kulturförderpreisen Personen und Initiativen, die das kulturelle Leben prägen, neue Impulse setzen und die kulturelle Identität stärken. Mit den Auszeichnungen würdigt der Landkreis das vielfältige kulturelle Engagement im Landkreis München und macht sichtbar, wie breit das Spektrum kreativen Schaffens in den Städten und Gemeinden ist: Von Musik und Theater über Literatur bis hin zu Heimatpflege und zeitgenössischer Kunst.
Große Kunst auf kleiner Bühne
Der Kulturpreis 2025 geht an „Die Kleinste Bühne der Welt“ aus Pullach. Das Ensemble aus Hedwig Rost und Jörg Baesecke zeigt seit vielen Jahren, wie intensive Theatererlebnisse auch im kleinen Rahmen entstehen können. Aus dem Straßentheater hervorgegangen, verbindet die Gruppe Figuren- und Objekttheater mit erzählerischer Tiefe. Mit reduzierten Mitteln, aber hoher Ausdruckskraft entstehen Inszenierungen, die das Publikum unmittelbar ansprechen und zu Teilnehmenden des Geschehens machen.
Die Nähe zum Publikum, der bewusste Verzicht auf Effekte und die poetische Bildsprache verleihen den Aufführungen eine besondere Intensität. Gleichzeitig trägt das Ensemble mit Workshops und Schulprojekten zur kulturellen Bildung bei. Damit ist „Die Kleinste Bühne der Welt“ ein Beispiel für künstlerische Qualität, gesellschaftliche Relevanz und die lebendige Weitergabe einer uralten Theatertradition.
Musik als verbindende Kraft
Der Kulturförderpreis 2025 wird an Ricarda Geary aus Oberhaching verliehen. Sie hat mit den „Oberhachinger Scheunenopern“ ein kulturelles Format geschaffen, das professionelle Kunst mit regionaler Gemeinschaft verbindet. Seit 2009 bringt sie in einer umgebauten Scheune in Ödenpullach Opernklassiker wie „Die Zauberflöte“ oder “Carmen“ auf die Bühne. Neben ihrer Tätigkeit als Initiatorin und Dirigentin gründete Geary, die am Oberhachinger Gymnasium Musik unterrichtet, das Kammerorchester und den Kammerchor Oberhaching, die heute fest im kulturellen Leben des Landkreises verankert sind. Als Musikpädagogin vermittelt sie Kindern und Jugendlichen die Freude am Musizieren – unabhängig von Schulart oder musikalischer Vorbildung. Mit Projekten wie der großen Aufführung von Carl Orffs „Carmina Burana“ zur 1275-Jahr-Feier Oberhachings hat sie eindrucksvoll gezeigt, wie Musik Menschen verbindet.
Gelebte Tradition mit Blick nach vorn
Ebenfalls mit dem Kulturförderpreis 2025 ausgezeichnet wurde der Heimat- und Trachtenverein „D’Hochleitner Pullach e.V.“, der bayerischen Kultur in ihrer authentischen und zugleich lebendigen Form repräsentiert. Als mehrfacher Weltmeister im Schuhplatteln und Dirndldrahn steht der Verein für tänzerische Präzision, Gemeinschaftssinn und Traditionsbewusstsein. Mit intensiver Jugendarbeit führt der Verein junge Menschen an Werte wie Zusammenhalt und kulturelle Identität heran. Dabei wird Brauchtum nicht als Relikt, sondern als gelebte Gegenwart verstanden.
„Mit der Verleihung des Kulturpreises und der Kulturförderpreise 2025 würdigt der Landkreis München drei Preisträger, die auf unterschiedliche Weise zeigen, wie vielfältig und lebendig Kultur sein kann. Ob auf der Bühne, in der Musik oder im Tanz: Sie alle tragen dazu bei, das kulturelle Erbe des Landkreises zu bewahren und gleichzeitig in die Zukunft zu führen“, so Christoph Göbel, Landrat des Landkreises München.
Eine Fachjury, bestehend aus dem Kulturreferenten des Landkreises Rainer Klier, dem Kreisvolksmusikpfleger Hubert Zellner und der Kreisheimatpflegerin Dr. Christine Heinz sowie drei weiteren ehrenamtlichen Fachjuroren bewertet die eingegangenen Ehrungsvorschläge und spricht anschließend eine Empfehlung aus. Zu den ehrenamtlichen Fachjuroren zählt Dr. Rudolf Neumaier, Geschäftsführer des Landesvereins für Heimatpflege, Dr. Bettina Keß, Leiterin des Referats Kultur und Museen vom Bezirk Oberbayern, sowie Stefan Semoff, Moderator im Bayerischen Rundfunk und Volkskundler. Die Preisverleihung findet nächstes Frühjahr statt. Der Termin steht noch nicht fest.

