Landkreis München fördert Projekte der Behindertenarbeit

Zahlreiche Institutionen freuen sich jetzt über finanzielle Unterstützung, die dabei helfen soll, die Integration körperlich und geistig behinderter Menschen voranzubringen.

Mehr als 105.000 Euro gibt der Landkreis München dieses Jahr für die Förderung von Einzelprojekten der Behindertenarbeit aus. Dies hat der Sozialausschuss in öffentlicher Sitzung am 14. April 2015 einstimmig beschlossen.

Seit 2011 werden dafür im Haushaltsplan Mittel in Höhe von 140.000 Euro bereitgestellt. Zweck der Förderung ist es, Projekte und Initiativen sowie Veranstaltungen zu fördern, die der Gleichstellung, Inklusion und sozialen und gesellschaftlichen Teilhabe behinderter Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis München dienen.

Chancengleichheit im Alltag

Fast jeder zehnte Mensch im Landkreis München lebt mit einer Behinderung.
Somit warten knapp 31.000 Bürgerinnen und Bürger darauf, dass die Barrieren und Hindernisse in ihrem Alltag abgebaut werden.

Vieles hat sich in den letzten Jahren verbessert. Die 2009 in Kraft getretene UN-Behindertenrechtskonvention hat den Landkreis motiviert, sich noch stärker mit der Lebenssituation behinderter Mitbürgerinnen und Mitbürger auseinanderzusetzen und den Inklusionsgedanken voranzubringen.

"Die Projekte beweisen, dass es den Menschen ernst ist mit der Inklusion und das gilt es zu unterstützen", so Landrat Christoph Göbel, der den Prozess des Umdenkens und des Abbaus baulicher Barrieren und anderer Hindernisse am liebsten beschleunigen würde.

Alle eingereichten Anträge wurden befürwortet

Der Verein GEMEINSAM LEBEN LERNEN e.V. hat beispielsweise an verschiedenen Standorten inklusive Wohngemeinschaften für Menschen mit geistiger Einschränkung und Menschen ohne Einschränkung eingerichtet. Der Verein DjK-Würmtal aus Planegg bietet spezielle Turngruppen für Kinder mit unterschiedlichen Behinderungen an. Ein mobiles Cafe, das von Frauen und Männern mit geistiger Behinderung aufgebaut und betrieben wird, soll nun mit der Unterstützung weiter professionalisiert werden. Über die Finanzspritze freuen sich aber auch das Jugendkulturhaus Route 66 in Haar sowie die inklusive Band "ROUTE ROCKERS", die an einer Friedensflotte in Kroatien teilnimmt, sowie die Kinder des Vereins Luzia Sonnenkinder, die nun weiter Reittherapien machen können. Auch das bekannte TamS aus München, das Theater am Sozialamt, ist unter den Geförderten. Darüber hinaus werden Beratungsstellen, ein Chorprojekt, Kunstprojekte und Selbsthilfegruppen für Multiple Sklerose Erkrankte und andere Projekte unterstützt.