Neue Traglufthalle in Unterhaching eröffnet

Die ersten vier Hallen des Landkreises werden bis Ende August abgebaut

Foto: Traglufthalle

Dankte vor allem der Gemeinde: Ernst Weidenbusch, Stellvertreter des Landrats, bei einem Grußwort.

Am Dienstag hatten interessierte Bürgerinnen und Bürger die Gelegenheit, die neue Traglufthalle des Landkreises in Augenschein zu nehmen. Bis zu 432 Asylbewerber können hier vorübergehend eine Bleibe finden. Voraussichtlich ab Mitte Juli werden Zug um Zug die ersten Asylbewerber in die neue Notunterkunft des Landkreises einziehen.

Noch immer leben im Landkreis München rund 2.100 Menschen in Notunterkünften. Da die Mietverträge der bestehenden sieben Traglufthallen nach und nach auslaufen, ist dringend eine Ersatzunterkunft vonnöten. Die vier ersten Hallen in Taufkirchen, Neubiberg, Unterhaching und Oberhaching werden bereits bis Ende August abgebaut sein. Die neue Halle ermöglicht es, den Menschen weiterhin ein Dach über dem Kopf zu geben, bis ausreichend fester Wohnraum geschaffen ist. Sobald neue, feste Unterkünfte fertig werden, ziehen die Asylbewerber sukzessive nach dem Drehscheibenprinzip wieder aus der Halle aus.

Puffer, um nicht auf Turnhallen zurückgreifen zu müssen

Auch wenn der Zustrom an Flüchtlingen in den vergangenen Monaten nachgelassen hat, ist unklar, wie sich die Lage in den kommenden Monaten entwickeln wird. Die Halle bietet deshalb auch die Chance, bei einem erneuten Anstieg der Zuweisungen nicht unmittelbar auf die Belegung von Turnhallen zurückgreifen zu müssen. "Wie sich der Zustrom entwickeln wird, ist derzeit schwer abzuschätzen. Es ist sehr schwer, verlässliche Zahlen zu bekommen", so Ernst Weidenbusch, Stellvertreter des Landrats Christoph Göbel. "Mein Dank gilt deshalb vor allem der Gemeinde Unterhaching, die seit jeher sehr konstruktiv und vorbildlich an der Asylbewerberunterbringung mitwirkt", so Weidenbusch weiter.

Mehr Ruhe im Schlafbereich

Die neue Doppeltraglufthalle bietet den darin untergebrachten Asylbewerbern etwas mehr Komfort als die bisherige Halle: Die wesentlichen Versorgungseinrichtungen, z.B. die Sanitäranlagen, und die Flächen zur gemeinschaftlichen Nutzung (insbesondere der Catering-Bereich) sind in Containern außerhalb der eigentlichen Hallen untergebracht, so dass in den Schlafbereichen mehr Ruhe herrscht. In jeder Halle finden bis zu 216 Personen Platz. Wie bereits in den großen Traglufthallen teilen sich je sechs Personen ein Schlafabteil. Die Halle verfügt darüber hinaus über ein Behandlungszimmer, in dem ärztliche Sprechstunden abgehalten werden können.

In Unterhaching stehen den Asylsuchenden Sozialbetreuer der Inneren Mission als Ansprechpartner für alle Fragen des täglichen Lebens zur Verfügung. Von Montag bis Freitag wird tagsüber immer mindestens ein Mitarbeiter vor Ort sein.

Die Verpflegung mit Essen erfolgt über einen Caterer. Rund um die Uhr sind Objektbetreuer sowie Brandwachen anwesend, die sich um die Sicherheit der Bewohner und die technische Bedienung der Halle kümmern.