Spanische Erzieherinnen für Kitas in Stadt und Landkreis München

Weil die Qualität der Ausbildung besonders hoch ist, richtete sich der Blick gezielt nach Spanien

Foto: Pullachs Erste Bürgermeisterin und weitere Stellvertreterin des Landrats, Susanna Tausendfreund (4. v.r., vordere Reihe stehend), verabschiedete auf der Burg Schwaneck gleichermaßen zufriedene Kita-Vertreter wie Bewerberinnen und äußerte die Hoffnung, dass auch wirklich alle im März kommenden Jahres wieder gut zurückkehren mögen.

Pullachs Erste Bürgermeisterin und weitere Stellvertreterin des Landrats, Susanna Tausendfreund (4. v.r., vordere Reihe stehend), verabschiedete auf der Burg Schwaneck gleichermaßen zufriedene Kita-Vertreter wie Bewerberinnen und äußerte die Hoffnung, dass auch wirklich alle im März kommenden Jahres wieder gut zurückkehren mögen.

Vom 30. September bis 2. Oktober 2019 kamen 20 spanische Erzieherinnen auf die Burg Schwaneck in Pullach, um sich ganz konkret mit einem beruflichen Neuanfang im Raum München auseinanderzusetzen. Leiterinnen und Leiter von Kindertageseinrichtungen aus Stadt und Landkreis München ergriffen die Gelegenheit, die spanischen Gäste näher kennenzulernen und gegenseitige Vorstellungen auszutauschen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: 19 Bewerberinnen erhielten am Ende eine Einstellungszusage für März 2020.

In einer Zeit, in der der Fachkräftemangel bundesweit in den Kitas angekommen ist, ist es dringend erforderlich bei der Akquisition von pädagogischem Personal neue Wege zu gehen. Die Vernetzung über nationale Grenzen bietet dabei eine neue Chance.

Interkommunale Initiative von Stadt und Landkreis München

Stadt und Landkreis München ergriffen auf Anregung von Oberbürgermeister Dieter Reiter und Landrat Christoph Göbel gemeinsam mit der Agentur für Arbeit München die Initiative zur Verbesserung der Situation. In einer ersten Diskussionsrunde, zu der die Arbeitsagentur auch das Kultusministerium und die Zentrale Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur (ZAV) eingeladen hatte, wurden viele gemeinsame Aktivitäten diskutiert und erarbeitet. Eine davon ist die Rekrutierung von gut ausgebildeten Erzieherinnen und Erziehern aus dem EU-Ausland.

Die Wahl fiel auf Spanien, weil die Ausbildung an den dortigen Hochschulen besonders gut ist. Über die Netzwerke der ZAV, über das Internet sowie über einen eigens produzierten Werbefilm wurden in Spanien interessierte Bewerberinnen und Bewerber angesprochen. Nach einer konkreten Vorauswahl, in der die beruflichen Kompetenzen und das sprachliche Potenzial abgefragt wurden, kam es jetzt zum persönlichen Kennenlernen in der
Jugendbildungsstätte Burg Schwaneck in Pullach. Vertreter von Kindertagesstätten aus der Stadt München sowie den Landkreiskommunen Kirchheim, Neubiberg, Pullach und Unterschleißheim informierten die Pädagoginnen aus Spanien über den weiteren Ablauf des Bewerbungsverfahrens und den Weg bis zum potenziellen Arbeitsbeginn am 1. März kommenden Jahres.

Willkommen geheißen wurden die Bewerberinnen außerdem von Wilfried Hüntelmann, Vorsitzender der Geschäftsführung der Arbeitsagentur München, von Renate Hildebrand-Pertler und Kira Otremba von der Landeshauptstadt München, von Harald Neubauer (Landratsamt München) und Daniela Wimmer (Gemeinde Pullach) sowie von Beate Böhm von der Zentralen Auslands- und Fachvermittlung der Bundesagentur für Arbeit (ZAV) und Esperanza Cuenca Serrano von der Spanischen Botschaft.

Am Ende der sehr intensiven drei Kennenlerntage konnten die Initiatoren einen vollen Erfolg melden: 19 Bewerberinnen erhielten eine Einstellungszusage, davon acht in Einrichtungen des Landkreises.

Zurück in Spanien werden die Erzieherinnen in den kommenden Monaten ihre Deutschkenntnisse in geförderten Sprachkursen nochmals sehr intensiv
ausbauen, um zum Arbeitsbeginn sprachlich gut gerüstet zu sein. Darüber hinaus werden sie in den ersten sechs Monaten nach Arbeitsbeginn noch einen beruflichen Anpassungskurs in Teilzeit besuchen, der ebenfalls sehr viele sprachliche Komponenten enthält. Die Förderung des Kurses und den
Verdienstausfall übernimmt die Agentur für Arbeit.

Wenn dieser Pilotversuch erfolgreich ist, könnten weitere innovative Projekte folgen, die die Chancen eines offenen Arbeitsmarktes auch über europäische Grenzen hinweg nützen.