„Spaß auf der Wiesn – aber sicher!"

+++ Externe Mitteilung des Kreisjugendrings München-Land +++

Präventionskampagnen bereiten auf den ersten Oktoberfest-Besuch vor

Die Kommunale Jugendpflege des Landkreises München und der Kreisjugendring München-Land (KJR) unterstützen seit vielen Jahren die Informations- und Aufklärungskampagnen „Sichere Wiesn für Mädchen* und Frauen*” – eine Kooperation von AMYNA e.V., IMMA e.V. und der Beratungsstelle Frauen*notruf München – sowie „WiesnGentleman*“ von Condrobs e.V. Geschulte Mitarbeitende der Kinder- und Jugendsozialarbeit (KJSA) und der Offenen Kinder- und Jugendarbeit vermitteln Jugendlichen ab der 8. Klasse Tipps für einen sicheren Wiesnbesuch, klären über mögliche Gefahren auf und werben für einen respektvollen Umgang.

Unterhaching. Im Lise-Meitner-Gymnasium Unterhaching herrscht Wiesn-Stimmung. Schließlich beginnt morgen das weltweit größte Volksfest auf der Theresienwiese in München: das Oktoberfest. Bevor es aber für viele Schüler*innen der Oberstufenklassen das erste Mal auf die Wiesn geht, werden sie von den Kinder- und Jugendsozialarbeiterinnen des KJR auf zwei bedeutende Aktionen aufmerksam gemacht, die sich für eine sichere und friedliche Wiesn für alle einsetzen.  Die Sozialpädagog*innen informieren gemeinsam mit Schüler*innen der Schülermitverantwortung (SMV) über die Informations- und Aufklärungskampagnen „Sichere Wiesn für Mädchen* und Frauen*” und das Präventionsprojekt „WiesnGentleman*“. Durch den Peer-to-Peer-Ansatz wird den Inhalten der Kampagnen mehr Aufmerksamkeit geschenkt. Das bestätigt auch Stefanie Kindlein, Mitarbeiterin der Kinder- und Jugendsozialarbeit: „Die Jugendlichen bekommen so nicht den Eindruck, mit erhobenem Zeigefinger belehrt zu werden. Das ist uns als KJSA ganz wichtig. Sie merken sich die Inhalte auch leichter, wenn sie von Gleichaltrigen erklärt werden, gerade, wenn es um jugendrelevante Themen geht." Zwischen den Pausenhofaktionen für eine sichere Wiesn konnte sich die SMV heute über besondere Gäste und Unterstützung freuen. Vertreter*innen von „Sichere Wiesn“ und „WiesnGentleman*“ schauten persönlich vorbei. Gemeinsam mit Landrat Christoph Göbel als Schirmherr der Kampagnen sowie Roland Semmler, Stellvertreter der Gleichstellungsbeauftragten des Landkreises, und Florian Hegedüs, Jugendschutzbeauftragter im Landkreis München, gab es für eine 10. Klasse wichtige Informationen und wertvolle Tipps für ihren ersten Wiesnbesuch. Dass der Spaß auf dem Oktoberfest an erster Stelle steht, hebt auch Landrat Christoph Göbel hervor, aber das gelinge nur, wenn alle aufeinander achten und  wachsam bleiben. „Passt aufeinander auf! Und habt Freude!“, gibt er den Schüler*innen im Gymnasium mit auf den Weg.

Für einen sicheren Wiesnbesuch müssen alle Verantwortung übernehmen. Zivilcourage zu zeigen, ist dabei besonders wichtig: „Zivilcourage bedeutet nicht sich einzumischen, sondern Hilfe zu holen“, erklärt Patrick Hey von Condrobs e. V. den Schüler*innen. Das Präventionsprojekt „WiesnGentleman*“ ist über die gesamte Dauer des Oktoberfests mit einem Stand am Esperantoplatz vor dem Oktoberfest-Eingang vor Ort, um Besuchende zu sensibilisieren. Zudem ist die Wiesn-Streetwork an den Wochenenden und vor dem Feiertag auf dem Wiesn-Gelände unterwegs, um dort Hilfestellung zu geben. Hilfe, Beratung und Unterstützung finden alle Mädchen* und Frauen* am Safe Space der Aktion „Sichere Wiesn“. Hier steht ein speziell geschultes Team aus Fachberaterinnen und ehrenamtlichen Helferinnen bereit, um Oktoberfestbesucherinnen zur Seite zu stehen. „Kein Anliegen kann zu klein sein“,  ermutigt Manuela Soller von Amyna e. V. die Schülerinnen. Eine gute Vorbereitung sorgt ebenfalls für ein sichereres Gefühl auf der Wiesn: „Überlegt euch, wie ihr zum Oktoberfest und auch wieder nach Hause kommt. Ladet euer Handy auf und notiert euch wichtige Nummern extra“, rät Soller. Auch der Alkohol- und Drogenkonsum spielt beim Oktoberfest eine Rolle, wenn es um ein friedliches Miteinander geht. Den Jugendschutzbeauftragten Florian Hegedüs beschäftigt aktuell besonders das Thema K.O.-Tropfen.

Auch auf der Wiesn wurden letztes Jahr mehr Verdachtsfälle verzeichnet. „Der Spaß soll beim sicheren Feiern immer im Vordergrund stehen. Man muss sich jedoch des Gefahrenpotentials und der Aktualität von K.O.-Tropfen jederzeit bewusst sein“, so Hegedüs. Für die Kinder- und Jugendsozialarbeit im Landkreis München plant der Jugendschutzbeauftragte eine Multiplikator*innen-Schulung im Oktober speziell zu diesem Schwerpunkt. Roland Semmler, Stellvertreter der Gleichstellungsbeauftragten im Landkreis München lobt die gute Zusammenarbeit mit den Aufklärungskampagnen und dem Kreisjugendring München-Land: „Prävention wirkt – sie senkt Risiken und schafft Bewusstsein. Deshalb ist uns die Unterstützung der Kampagnen so wichtig.“ Die Kampagnen „Sichere Wiesn für Mädchen* und Frauen*“ und „WiesnGentleman*“ zeigen, wie wichtig Präventionsarbeit für einen sicheren und respektvollen Wiesnbesuch ist. Durch Aufklärung, Peer-to-Peer-Aktionen und die Unterstützung durch geschulte Fachkräfte werden Jugendliche bestmöglich vorbereitet, damit der Spaß auf der Wiesn für alle an erster Stelle steht.