Startschuss für Familienstützpunkte im Landkreis München

Ziel: Familienbildung bekannter und attraktiver machen

Am 29.09.2016 hat der Jugendhilfeausschuss das kommunale Familienbildungskonzept für den Landkreis München verabschiedet und damit den Startschuss für die Eröffnung der Familienstützpunkte gegeben.

Die Ergebnisse der Bedarfs- und Bestandsanalyse, für die Weiterentwicklung der kommunalen Familienbildung und Etablierung von Familienstützpunkten, wurden in der Sitzung durch das Institut für Sozialplanung Jugend- und Altenhilfe Gesundheitsforschung und Statistik (SAGS) vorgestellt. Insgesamt wurden im Landkreis München 14.750 Fragebögen ausgegeben, die über die Gemeinden und Städte, über Kindertagesstätten und durch Schulen verteilt wurden. Die Rücklaufquote betrug mit 3.282 Fragebögen 22,3 Prozent. Darüber hinaus fand zeitgleich eine Bestandsaufnahme aller Angebote im Familienbildungsbereich statt. Hierfür wurde ein Online-Fragebogen an die Einrichtungen im Landkreis München verschickt. In einem Expertenworkshop mit 45 Fachleuten aus unterschiedlichen Institutionen aus dem Landkreis und der Stadt München wurden außerdem Ende April in unterschiedlichen Diskussionsrunden zu spezifischen Fragestellungen Ergebnisse erarbeitet.

Die Analyse der Erhebung, eine Bürgermeisterbefragung und der Expertenworkshop dienten als Grundlage zur Erstellung des Kommunalen Familienbildungskonzepts. Insgesamt wurden aktuelle Entwicklungen sowie die Besonderheiten des Landkreises München in Bezug auf die Familienbildung zusammengefasst.

Familienbildung muss bekannter, attraktiver und wohnortnah werden

Die Bedarfs- und Bestandserhebung zeigt, dass der Landkreis München Anlaufstellen für Familien vorhält, diese aber nicht für alle Familien gleich gut zugänglich sind. Vor allem in den ländlichen Gemeinden gibt es hinsichtlich der Erreichbarkeit einige Versorgungslücken. Darüber hinaus scheinen sich viele Familien nicht von der Familienbildung angesprochen zu fühlen. "Damit alle Familien erreicht werden und Familienbildung ihren präventiven Auftrag ausüben kann, braucht es daher eine Weiterentwicklung der Angebotslandschaft.", so Landrat Christoph Göbel, der selbst auch bei der Umfrage mitgemacht hat. Die Familienstützpunkte können dabei eine Wegweiser- oder Vermittlungsfunktion ("Lotse") einnehmen und als erste Anlaufstelle für Familien vor Ort dienen.

Fünf Familienstützpunkte können ihre Arbeit beginnen

In einem breit angelegten Bewerbungsverfahren konnten sich die Träger und Trägerinnen von sozialen Institutionen für einen Familienstützpunkt bewerben. Die Steuerungsgruppe der Familienbildung hat die Auswahl der Familienstützpunkte daraufhin vorgenommen.

Folgende Einrichtungen wurden als Familienstützpunkt ausgewählt:

 

  • Für den Sozialraum 1, hierzu zählen Unterschleißheim, Oberschleißheim, Garching, Ismaning und Unterföhring, wurde die Nachbarschaftshilfe Unterschleißheim ausgewählt.
  • Im Sozialraum 2 mit den Gemeinden Aschheim, Kirchheim, Feldkirchen, Haar, Putzbrunn, Grasbrunn, Hohenbrunn und Höhenkirchen-Siegertsbrunn konnte die Bewerbung des Caritasverband München - Land mit ihren Kindertagesstätten in Aschheim/Feldkirchen/Kirchheim die Steuerungsgruppe überzeugen.
  • Der Verein Integra e.V. und die Nachbarschaftshilfe Taufkirchen werden sich einen Familienstützpunkt in Taufkirchen teilen und dort die Familien in den Gemeinden Taufkirchen, Ottobrunn, Unterhaching und Neubiberg im Sozialraum 3 versorgen.
  • Für den Sozialraum 4 mit den Gemeinden Oberhaching Sauerlach, Brunnthal und Aying, wird es einen Familienstützpunkt im Familienzentrum Oberhaching der Katholischen Kirche St. Bartholomäus geben.
  • Im Isartal (Sozialraum 5) werden sich das Kindernetz Schäftlarn und die Gemeinde Grünwald ebenfalls einen Stützpunkt teilen und damit an zwei Standorten für die Familien in Pullach, Grünwald, Schäftlarn, Straßlach-Dingharting und Baierbrunn ansprechbar sein.
  • Für den Sozialraum 6 konnte in diesem Bewerbungslauf noch kein Träger gefunden werden, der die Anforderungen für die Umsetzung der Förderrichtlinie erfüllt.

Der Jugendhilfeausschuss hat sich außerdem für die Schaffung eines mobilen Familienstützpunkts ausgesprochen. Hierzu wird ein Konzept erarbeitet und im Frühsommer 2017 dem Jugendhilfeausschuss nochmals vorgestellt.

Netzwerke zur Integration aller Einrichtungen

Bewerbungen, die nicht für einen Familienstützpunkt berücksichtigt werden können, sollen zeitnah in das Familienbildungsnetzwerk der Familienstützpunkte integriert werden, um die Vielfalt der Familienbildung weiter zu stärken und das hohe Engagement der einzelnen Träger zu würdigen.