Trassenführung für die Pilot-Radschnellverbindung bleibt

Anregungen aus der Bürgerschaft münden in die Untersuchung einer weiteren Strecke im Norden

Bei den Bürgerwerkstätten in Unterschleißheim und Garching gab es durchaus auch Kritik an der Trassenführung der ersten Radschnellverbindung im Landkreis München, die die Landeshauptstadt mit den Kommunen Garching und Unterschleißheim verbinden soll. Zu unattraktiv aufgrund der Führung entlang stark befahrener Straßen oder zu umwegig, lauteten Vorwürfe. Die vom Landkreis beauftragten Planer Ralf Kaulen vom Stadt- und Verkehrsplanungsbüro Kaulen und Birgit Kastrup vom Planungsverband äußerer Wirtschaftsraum stellten den Mitgliedern des Ausschusses für Mobilität und Klimaschutz am Montag, 24. April 2017, noch einmal detailliert den Abwägungsprozess dar und konnten auch einige der Kritikpunkte relativieren.

"Radlautobahn", nicht Freizeitroute

So sei es zum Beispiel möglich, die Strecke entlang der B13 durch wirksame wie optisch ansprechende Lärm- und Sichtschutzmaßnahmen von der stark befahrenen Straße abzuschirmen. Kaulen gab zu, dass die vorgeschlagenen Alternativen durch die Fröttmaninger Heide oder den Berglwald landschaftlich attraktiver wären, hier ginge es jedoch nicht in erster Linie um eine Freizeitradroute, sondern um eine sommers wie winters, tags und nachts durchgängig befahrbare Alternative insbesondere zum motorisierten Individualverkehr.

Direkte Verbindung München-Garching denkbar

Dem Wunsch, der insbesondere aus der Studentenschaft der TU vorgetragenen direkteren Verbindung nach Garching, kam der Ausschuss insoweit nach, als er den in der Potentialanalyse als ebenfalls machbar beurteilten Korridor 4, der eine direkte Verbindung von der Landeshauptstadt nach Garching darstellen würde, in die weitere vertiefte Planung mitaufzunehmen. Landrat Christoph Göbel begrüßte diesen Vorschlag ausdrücklich. "Eventuell sei auch denkbar, dass diese Variante nicht mit dem höchstmöglichen Standard einer Radschnellverbindung, aber immerhin doch als sehr gut ausgebauter Radweg denkbar ist. Das würde die Realisierungschancen erhöhen." Der Ausschuss beauftragte die Verwaltung sodann auch gleich, die Planungen weiterzuverfolgen und zusammen mit der Landeshauptstadt einen Übergabepunkt festzulegen. Denn eine solche Verbindung macht nur Sinn, wenn sie auch auf Stadtgebiet weitergeführt würde.

Weitere Routen im Osten und Süden

Doch auch bei diesen Routen soll es nicht bleiben. Die Ausschussmitglieder sprachen sich zudem dafür aus, zusammen mit der Landeshauptstadt München und den betroffenen angrenzenden Landkreisen eine Machbarkeitsuntersuchung für drei weitere Korridore auszuschreiben. Dabei sollen die in der Potentialanalyse bereits voruntersuchten Korridore 6 nach Markt Schwaben, 9 nach Oberhaching sowie 11/11a nach Starnberg untersucht werden. Zudem beauftragten die Kreisräte die Verwaltung, ein landkreisweites Konzept für tangentiale schnelle Radwege zu erstellen.

Es tut sich also was in Sachen Radverkehr im Landkreis München!