Weil Selbstangebautes einfach besser schmeckt

Selbst säen, pflegen, staunen: Kinder der Grundschule Unterbiberg entdecken die Welt des Gemüseanbaus auf dem eigenen Schulhof

(v.l.n.r. Ines Neupert (Sachgebietsleitung Sozialmedizin, Gesundheitsförderung und -prävention des Landratsamts München), Anne Kösler (Sozialmedizin, Gesundheitsförderung und -prävention des Landratsamts München), Charl Laing (Acker-Coach), Christiane Bussert (Direktorin), Erster Bürgermeister der Gemeinde Neubiberg, Thomas Pardeller

Wie wachsen eigentlich Karotten, Kartoffeln und Grünkohl? Und wie schmeckt Gemüse, das man selbst gepflanzt und geerntet hat? Die Kinder der Grundschule Unterbiberg wissen es genau, denn sie erleben all das hautnah auf ihrem eigenen Schulacker. Möglich macht das die GemüseAckerdemie, ein bundesweites Bildungsprogramm, das vom Landratsamt München gefördert wird. Ziel ist es, Kindern und Jugendlichen den Ursprung ihrer Lebensmittel näherzubringen und dabei zugleich ein Bewusstsein für Nachhaltigkeit, gesunde Ernährung und den verantwortungsvollen Umgang mit der Natur zu schaffen.

Erst kürzlich stellten die Unterbiberger Grundschülerinnen und -schüler voller Stolz ihre Fortschritte auf dem Schulacker vor und überzeugten die Gäste mit kreativen Kostproben aus der eigenen Ernte: Knusprige Chips aus gelben und lilafarbenen Kartoffeln sowie Grünkohl, zubereitet in der schuleigenen Küche.

Eine Besonderheit: Aufgrund einer Ameisenplage konnte das Pflanzgut nicht wie üblich direkt ins Beet gesetzt werden. Kurzerhand wichen die Kinder und ihre Betreuer auf große Bottiche aus. Die Pflanzen gedeihten gut und die Ernte konnte sich sehen lassen.

Lernen mit Kopf, Herz und Hand

„Es ist großartig zu sehen, wie begeistert die Kinder bei der Sache sind und durch das Projekt so viel über Ernährung und Nachhaltigkeit lernen“, sagt Christiane Bussert, Direktorin der Grundschule Unterbiberg. „Dieses Wissen werden sie in ihren Alltag integrieren und genau das ist der wahre Erfolg des Projekts.“

Gerade in einer Zeit, in der viele Kinder kaum noch wissen, wo ihre Lebensmittel herkommen, setzt die GemüseAckerdemie auf unmittelbare Erfahrung: Vom Säen über das Pflegen bis hin zur Ernte erleben die Kinder den Gemüseanbau Schritt für Schritt. Dabei unterstützt sie ein sogenannter Acker-Coach, der bei der Einrichtung des Schulackers hilft, regelmäßig vor Ort ist und die Kinder fachkundig anleitet.

Die teilnehmenden Schulen erhalten Saat- und Pflanzgut, pädagogisches Begleitmaterial für viele Unterrichtsfächer, Fortbildungen für Lehrkräfte sowie wöchentliche Newsletter mit Tipps und Impulsen für die Ackerzeit.

Unterstützung durch das Landratsamt München

Das Landratsamt München unterstützt die GemüseAckerdemie in zwei Förderphasen. Bereits von 2020 bis 2024 nahmen zehn Schulen im Landkreis erfolgreich teil. In der aktuell laufenden zweiten Runde profitieren fünf weitere Schulen für jeweils vier Jahre von der Förderung: Das Gymnasium Oberhaching, die Thea-Diem-Schule in Unterhaching, die Grundschule Unterbiberg, das Werner-Heisenberg-Gymnasium in Garching sowie das Gymnasium Unterföhring. Ziel ist es, die Schulen langfristig zur eigenständigen Weiterführung ihrer Schulgärten zu befähigen, damit aus dem Projekt eine dauerhafte Lern- und Lebenswelt entsteht.