Weitere Unterstützung der Jobwerkstatt in Oberhaching befürwortet

Jugendhilfeausschuss spricht sich für kreisweiten Ausbau aus

Foto: Jobwerkstatt

Jobwerkstatt

Fraktionsübergreifend gab es großes Lob für die Arbeit von Thomas Jaud und seinen Kollegen der Jobwerkstatt im Jugendhilfeausschuss am vergangenen Donnerstag, 23.März 2017. Entsprechend schnell und einstimmig befürworteten die Mitglieder auch eine weitere Förderung der gemeinnützigen Einrichtung der Kolping-Bildungsagentur in Oberhaching.

Praktika für Schüler mit besonderem Förderbedarf

Die Jobwerkstatt besteht seit September 2015 und richtet sich an Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 7 bis 9 der Mittelschulen Oberhaching, Unterhaching, Taufkirchen und Pullach, die Schwierigkeiten haben, ihr ein- bis zweiwöchiges Schulpraktikum in einem Betrieb der freien Wirtschaft zu absolvieren. "Die Gründe dafür sind vielzählig", wie Werkstattleiter Jaud in seinem Vortrag erklärte: fehlende Vorstellungen zur eigenen Berufswahl, geringes Selbstbewusstsein, mangelnde Motivation, soziale Defizite oder auch fehlende Unterstützung von Seiten der Eltern.

Aktive Einbindung in den Arbeitsalltag

In der Jobwerkstatt erhalten die Praktikanten Einblicke in die Arbeitsbereiche Schreinerei, Fahrradwerkstatt und Hauswirtschaft. Die Erfahrungen begrenzen sich dabei nicht nur auf graue Theorie und Zuschauen, die Jugendlichen sollen selbst mit Hand anlegen: vom eingehenden Kundenauftrag, über Planung, Preisgestaltung und Durchführung, bis hin zur Fertigstellung.

Sinnvolle Arbeit mit Hand und Fuß

"Hier erkennen junge Menschen, dass ihre Arbeit Hand und Fuß hat, dass es sinnvoll ist, was sie machen. Sie sehen nach getaner Arbeit das fertige Produkt und sie sehen, dass es gut ist. Deswegen haben wir die Weiterförderung auch explizit nicht zeitlich beschränkt", betonte Landrat Christoph Göbel. Man erreiche mit der Jobwerkstatt Jugendliche, die sonst oft resignieren, abbrechen und schließlich durch das Raster fallen.

Ausschuss für kreisweiten Projektausbau

Einig waren sich die Mitglieder des Jugendhilfeausschuss auch darüber, dass dieses Konzept weiter ausgebaut werden solle. Die Kolping-Bildungsagentur befindet sich bereits in Gesprächen mit der Gemeinde Ismaning, wo es demnächst vielleicht eine zweite Jobwerkstatt geben soll.

Geht es nach den Ausschussmitgliedern, sollte es das Angebot flächendeckend im Landkreis geben. Dafür müsse man über alternative Finanzierungsmöglichkeiten, beispielsweise durch staatliche Fördermittel oder Sponsoren aus der freien Wirtschaft, nachdenken. Derzeit finanziert der Landkreis München das Projekt alleine, mit rund 250.000 Euro pro Jahr. Der kommende Kreisausschuss soll die Förderung der Jobwerkstatt endgültig beschließen.

Weiterführende Informationen zur Jobwerkstatt finden Sie unter https://www.kolpingmuenchen.de/ausbildung/berufsvorbereitung/jobwerkstatt