Zwei weitere Turnhallen belegt

In Gräfelfing und Kirchheim werden Turnhallen kurzfristig als Notunterkünfte für Asylbewerber hergerichtet

Eine Verzögerung bei der Errichtung der Traglufthallen fordert erneut das Improvisationsgeschick des Landratsamtes und die Kooperationsbereitschaft der Kommunen heraus. Eigentlich wollte man bereits Anfang der Woche mit der Belegung der zweiten Traglufthalle in der Gemeinde Neubiberg beginnen. Doch wie so oft waren es technische Details, die den guten, wenn auch eng gesteckten Zeitplan zunichte machten.

Auf die Schnelle wurde deshalb bei zwei, schon früher als mögliche Notunterkünfte ins Auge gefassten Turnhallen eine Umnutzung klar gemacht und mit der Einrichtung begonnen. Bereits Mitte dieser Woche werden die ersten Asylbewerber in die Dreifachturnhalle des Gräfelfinger Kurt-Huber-Gymnasiums einziehen, die insgesamt 200 Menschen eine vorübergehende Bleibe bieten wird. Weitere 50 Plätze stehen dann voraussichtlich ab der kommenden Woche in der Turnhalle der Silva in Kirchheim zur Verfügung.

Zeitplan verzögert sich

Eigentlich war vorgesehen, im Zuge der Eröffnung der zweiten Traglufthalle in Neubiberg in dieser Woche mit der Schließung der ersten Turnhallen-Notunterkünfte zu beginnen. Auch wenn jetzt erst einmal weitere Sporthallen als Unterkünfte herangezogen werden müssen, ist weiterhin geplant, die Turnhallen zum Schuljahresbeginn wieder freigeben zu können. Dass dies eingehalten werden kann, daran arbeitet die Herstellerfirma der Traglufthallen mit Hochdruck.

Die Kapazitäten für Asylbewerber in dezentralen Unterkünften sind schon seit einiger Zeit erschöpft. Rund 600 Menschen sind aktuell vorübergehend in verschiedenen Turnhallen des Landkreises München untergebracht. Und jede Woche werden es rund 90 mehr.

Persönlicher Appell an die Bürgerinnen und Bürger

Stellvertretender Landrat Ernst Weidenbusch und die Bürgermeister der betroffenen Gemeinden, Uta Wüst (Gräfelfing) und Maximilian Böltl (Kirchheim), informieren die Anwohner rund um die Hallen mit einem Informationsschreiben, das an die Haushalte in der näheren Umgebung verteilt werden wird. Sie bitten darin die Bevölkerung, offen auf die Asylsuchenden, die zum Teil schwere Schicksalsschläge erlitten haben, zuzugehen und berichten von den bisher gemachten positiven Erfahrungen im Landkreis.