Zensus 2011

Im Jahr 2011 fand in Deutschland zum ersten Mal seit 1987 wieder eine Volkszählung, der sogenannte "Zensus 2011" statt.
Im Gegensatz zum damaligen Verfahren wurden diesmal jedoch nicht alle, sondern lediglich insgesamt 10 % der Bundesbürger direkt zu verschiedenen Themen befragt.

1. Ziel: korrekte Einwohnerzahl zu ermitteln

Vorrangiges Ziel der Erhebung war die Ermittlung der amtlichen Einwohnerzahl in Deutschland. Stichprobenartige Testerhebungen haben ergeben, dass die Melderegister vor allem in Städten und Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern häufig fehlerhaft sind. So geht man davon aus, dass in Deutschland tatsächlich 1,3 Millionen Menschen weniger wohnen als derzeit angenommen wird. Da der Zensus deshalb vor allem in den größeren Kommunen durchgeführt wurde, ergab sich für den dicht besiedelten Landkreis München sogar ein Anteil von 20 % der Bevölkerung, von dem Auskünfte erhoben wurden.

2. Ziel: Strukturdaten erheben

Ein zweites wesentliches Ziel des Zensus war es, Informationen zum Wohnraum, zur Bildung und zum Erwerbsleben zu gewinnen. Wie viele Erwerbstätige gibt es, wie viele Menschen davon sind selbstständig? Wo werden in den kommenden Jahren wie viele Kinder eingeschult? Wie viele Wohnungen gibt es in Deutschland und wie sind sie ausgestattet? Um diese Fragen zu beantworten, braucht man genaue und aktuelle Strukturdaten, die nur ein Zensus liefert.

Keine traditionelle Volkszählung

Der Zensus 2011 wurde in Deutschland mit einem neuen Verfahren durchgeführt: Statt alle Einwohner zu befragen, wie es bisher bei traditionellen Volkszählungen üblich war, wurden hauptsächlich die Daten aus den Melderegistern der Kommunen, der Bundesagentur für Arbeit sowie der Vermessungsverwaltung genutzt. Diese Methode hat sowohl den Verwaltungsaufwand für die Durchführung des Zensus als auch die Belastung der Bürger mit Auskunftspflichten reduziert.
In Bayern wurden die Befragungen von den Landratsämtern und kreisfreien Städten durchgeführt.

Befragungen abgeschlossen

Für die Durchführung wurde im Landratsamt eine eigene Erhebungsstelle eingerichtet, die im November 2010 ihre Arbeit aufgenommen hatte und aus bis zu acht Mitarbeitern bestand.
Die umfangreichsten Befragungen (Haushaltebefragung und Befragung in Sonderbereichen) konnten im Zeitraum vom 10. Mai bis Ende August 2011 erfolgreich abgeschlossen werden. Insgesamt waren hierfür im Landkreis München 590 ehrenamtliche Erhebungsbeauftragte im Einsatz.

Die Erhebungsstelle war im Anschluss mit der Erfassung der erhobenen Daten sowie der Sicherstellung der Qualität der in den Hauptbefragungen ermittelten Ergebnisse beschäftigt und wurde Ende Mai 2012 aufgelöst.

Ergebnisse

Ab 2013 wurden die Ergebnisse des Zensus 2011 in mehreren Schritten veröffentlicht. Diese können unter www.zensus2011.de abgerufen werden. In vielen Kategorien können Daten auch für jede einzelne Kommune im Landkreis eingesehen werden.

Aufgaben der Erhebungsstelle:

  • Vollzug des Zensusgesetzes 2011 sowie des Bayerischen Statistikgesetzes
  • Gewinnung und Schulung von ehrenamtlichen Interviewern
  • Koordination der Vorbegehung von Großgebäuden
  • Erstellung der Organisationspapiere und Erhebungsunterlagen
  • Koordination der Haushaltebefragung und der Befragung in Sonderbereichen
  • Feststellung und Prüfung der zu vergütenden Fallzahlen sowie des Sach- und Fahrtaufwandes der Interviewer
  • Durchführung der notwendigen Gerichtsverfahren

Die Erhebungsstelle Zensus 2011 des Landratsamtes München wurde Ende Mai 2012 aufgelöst.