Containerunterkunft für Geflüchtete in Neubiberg der Öffentlichkeit vorgestellt

Erste Belegung der Unterkunft voraussichtlich bereits nach Weihnachten

Foto: Die Containerunterkunft in Neubiberg

Bis zu 432 Menschen können in der neuen Unterkunft auf der ehemaligen Landebahn in Neubiberg eine vorübergehende Bleibe finden.

Mehr als 5.000 Menschen sind seit Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine auf ihrer Flucht in den Landkreis München gekommen – über 4.400 halten sich aktuell noch immer hier auf. Ein Ende der kriegerischen Auseinandersetzung ist nicht absehbar. Gleichzeitig kommen seit Sommer 2022 wieder vermehrt Schutzsuchende aus anderen Ländern nach Deutschland und über entsprechende Zuweisungen auch in den Landkreis. Gemeinsam bemühen sich Landkreis und Kommunen intensiv, ausreichend Wohnraum für die Geflüchteten zu schaffen und auslaufende Unterbringungsmöglichkeiten zu ersetzen.

In Neubiberg ist dafür in den vergangenen Wochen am Rande des Landschaftsparks eine neue Containerunterkunft entstanden. Insgesamt 72 Wohneinheiten in zwölf zweigeschossigen Blocks wurden auf der ehemaligen Landebahn errichtet. Bis zu 432 Personen können hier in den kommenden beiden Jahren untergebracht werden. Voraussichtlich bereits in der kommenden Woche werden hier die ersten Geflüchteten eine vorübergehende Bleibe finden. Am 21. Dezember wurde die Unterkunft der Öffentlichkeit vorgestellt.

72 Wohneinheiten in zwölf Containerblocks

Die Unterkunft besteht aus zwölf zweigeschossigen Containerblocks, in denen insgesamt 72 Wohneinheiten untergebracht sind. Jede Wohneinheit besteht aus drei Schlafräumen und ist für maximal sechs Personen ausgelegt. Sie finden dort jeweils ein Bett, einen abschließbaren Schrank sowie pro Zimmer einen Kühlschrank. Zur gemeinsamen Nutzung sind den Schlafräumen ein Aufenthaltsbereich mit Küche sowie ein Sanitärraum mit Dusche, Waschbecken und Toilette zugeordnet.

In einer Einheit befinden sich zudem Büroräume für die Sozialbetreuung, die die Diakonie übernehmen wird, sowie Räume für Helferkreis und Sicherheitsdienst. Auch ein größerer Schulungsraum inkl. Sanitäranlagen wurde eingerichtet. An den Stirnseiten der einzelnen Containerblocks sind Fahrradständer vorgesehen.

Landrat Christoph Göbel dankte der Gemeinde und allen Beteiligten für das erneut gute Zusammenspiel aller Kräfte in einer herausfordernden Situation zum Wohle der aus ihrer Heimat geflüchteten Menschen: "Wir erfahren noch immer eine überaus große Hilfsbereitschaft aus der Bevölkerung. Die Mehrheit der Geflüchteten aus der Ukraine ist nach wie vor privat im Landkreis untergebracht. Aber auch wenn wir hoffen, der Krieg in der Ukraine möge bald ein Ende finden, müssen wir uns darauf vorbereiten, sowohl Menschen aus der Ukraine, die ihre bisherige private Unterkunft verlassen müssen, als auch weitere Menschen, die aus den verschiedensten Teilen der Welt vor Krieg, Hunger und Verfolgung flüchten, bei uns aufzunehmen. Die jetzt fertiggestellte Unterkunft in Neubiberg trägt dazu bei, dass wir den Menschen, die auch weiterhin in den Landkreis kommen, ein sicheres Dach über dem Kopf und einen Platz bieten können, an dem sie ein wenig zur Ruhe kommen und zumindest ein gewisses Maß an Privatsphäre finden können", so der Landrat anlässlich des öffentlichen Besichtigungstermins.

Neubibergs Erster Bürgermeister Thomas Pardeller ergänzt: "Die Unterbringung von Geflüchteten bedarf der Unterstützung und Zusammenarbeit aller Landkreisgemeinden. Neubiberg stellt für die Container-Siedlung das Grundstück auf der Landebahn zur Verfügung und unterstützt bei der Infrastruktur vor Ort. Ein großer Dank ergeht an den Helferkreis Asyl sowie an alle engagierten Bürgerinnen und Bürgern, die geflüchteten Menschen das Ankommen in unserer Gemeinde erleichtern."