Der Aktionsplan für die Belange von Menschen mit Behinderung ist beschlossen

Jetzt beginnt die Umsetzung

Foto: Landrat Christoph Göbel und der Behindertenbeauftragte Aleksandar Dordevic halten gemeinsam ein Entwurfsexemplar des Aktionsplans für die Belange von Menschen mit Behinderung vor sich.

Landrat Christoph Göbel und Behindertenbeauftragter Aleksandar Dordevic präsentieren den Entwurf zum Maßnahmenplan.

Foto: Die Teilnehmer der Abschlusskonferenz zum Aktionsplan UN-Behindertenrechtskonvention sitzen auf den bereitgestellten Plätzen und warten auf den Auftritt der integrativen Band Route Rockers vom Jugendkulturhaus Route 66 in Haar.

Im Juli trafen die Akteure zu einer großen Abschlusskonferenz zusammen, um dem Aktionsplan den letzten Schliff zu geben. Schrift- und Gebärdendolmetscher stellten sicher, dass auch Menschen mit einer Hörbehinderung an der Diskussion teilnehmen konnten. Die integrative Band Route Rockers unterhielt die Konferenzteilnehmer zwischen den Diskussionsrunden.

Kurz vor Weihnachten, in der letzten Sitzung des Jahres am 14. Dezember, hat der Kreistag des Landkreises München den Aktionsplan für die Belange von Menschen mit Behinderung einstimmig beschlossen. Über 300 Beteiligte, Menschen mit Behinderung, ihre Angehörigen, Vertreter von im Landkreis München tätigen Werkstätten, Wohngruppen, Förderstätten und Frühfördereinrichtungen sowie Verantwortliche aus den Wohlfahrtsverbänden und den Städten und Gemeinden des Landkreises München, haben in eineinhalb Jahren einen Aktionsplan auf Grundlage der UN- Behindertenrechtskonvention für den Landkreis München erstellt.

4.000 Schwerbehinderte befragt

Die UN-Behindertenrechtskonvention hat die Sichtweise auf Menschen mit Behinderung und ihre Lebenswirklichkeit verändert. Sie sieht Behinderung nicht als individuelles, unabwendbares Schicksal, sondern als Wechselwirkung zwischen der persönlichen Einschränkung und gesellschaftlichen, rechtlichen und auch physischen Barrieren. In diesem Sinne wurden in Zusammenarbeit mit betroffenen und engagierten Bürgerinnen und Bürgern relevante Themenfelder wie Wohnen, Politische Teilhabe, Mobilität und Barrierefreiheit im öffentlichen Raum, (Früh)Kindliche Bildung, Freizeit, Kultur und Sport, Schule, Arbeit und Beruf, Assistenz sowie Gesundheit in über 30 Einzelveranstaltungen bearbeitet. Begleitend wurden über 4.000 schwerbehinderte Menschen im Landkreis München mittels eines anonymen Fragebogens zu ihren Problemen aber auch zu ihren Wünschen und Anregungen befragt.

Der nun vorliegende und beschlossene Aktionsplan beinhaltet 131 Maßnahmen und Empfehlungen aus den für Menschen mit Behinderung relevanten Themenfeldern. 43 Empfehlungen richten sich speziell an die 29 Kommunen im Landkreis München. 74 Empfehlungen richten sich an Akteure wie den Freistaat Bayern, den Bezirk Oberbayern, die Deutsche Bahn oder den MVV. Diese Vielzahl an unterschiedlichen Akteuren zeigt ganz deutlich, dass die Maßnahmen des Aktionsplans als gesamtgesellschaftliche Aufgabe gesehen werden müssen.

Landrat Christoph Göbel hat sich auf allen Veranstaltungen im Zusammenhang mit der Erstellung des Aktionsplans unmissverständlich geäußert: "Wir wollen nicht vielen Plänen einen weiteren hinzufügen. Hier geht es um konkrete Handlungsempfehlungen, wie man im Alltag den inklusiven Gedanken besser umsetzen kann."

Erste Maßnahmen werden umgesetzt

Für dieses Jahr plant der Landkreis bereits konkrete Maßnahmen. Zusammen mit dem Behindertenbeirat des Landkreises wird die Verwaltung zum Beispiel den Ratgeber für Menschen mit Behinderung neu auflegen und Informationen in Leichter Sprache für Menschen mit kognitiven Einschränkungen bereitstellen. Zudem ist ein Fachtag rund um das Thema Arbeitswelt und Menschen mit Behinderung geplant. Weitere Handlungsschritte werden folgen.

Die Herausforderungen sind vielschichtig und die Lösungsschritte oftmals komplex. Der Aktionsplan ist ein wichtiger Baustein, um den Landkreis inklusiver zu machen.

Unter der Internetadresse: http://aktionsplan.landkreis-muenchen.de/ kann man den Aktionsplan barrierefrei herunterladen. In gedruckter Form können ihn Interessierte unter der Emailadresse: chancengleichheit [at] lra-m.bayern.de###EMAIL###title="E-Mail schreiben" class="link__mail" bestellen und auch gerne Anregungen zur Umsetzung der Maßnahmen geben.