"Eremiten im Klosterwald Maria Eich"

Eine Ausstellung über die spektakulären Funde im Biotop um das Augustinerkloster Maria Eich - Eröffnung: 15. November 2016

Foto: Alte Eiche

Alte Eiche

Dass der kleine Eichen-Hainbuchen-Wald rund um Kloster und Wallfahrtskapelle Maria Eich in Planegg mit seinen rund 50 mächtigen, mehr als 250 Jahre alten Eichen etwas Besonderes sein muss, war den Fachleuten von der Unteren Naturschutzbehörde im Landratsamt schon nach der ersten Ortseinsicht klar. Niemand rechnete allerdings mit derartig spektakulären Funden: Rund 240 Holzkäferarten konnten in nur einer Untersuchungssaison nachgewiesen werden, darunter 88 Arten der Roten Listen. Was aber für Aufsehen sorgte, war der Nachweis von acht Urwaldreliktarten, also Arten, die nur in sehr alten und besonders totholzreichen Wäldern vorkommen. Neben den Käfern konnten darüber hinaus neun Fledermausarten und eine Vielzahl an Vogelarten nachgewiesen werden.

"Allianz zum Schutz des Klosterwaldes Maria Eich"

Um der besonderen kulturhistorischen Bedeutung des Waldbestands gerecht zu werden und die jahrhundertealte Biotoptradition mit ihrem Artenreichtum zu bewahren, haben sich die Bayerischen Staatsforsten AöR - Forstbetrieb München und der Forstbetrieb der Erzdiözese München und Freising als Vertreter der Grundeigentümer bzw. Bewirtschafter mit den Brüdern des Augustiner Ordens, der Gemeinde Planegg und dem Landkreis München in einer ganz besonderen Allianz zusammengefunden.

Im Januar 2016 wurde gemeinsam eine Projektskizze erarbeitet, die umfangreiche Maßnahmen vorsieht. Dabei setzt das Projekt vor allem auf dynamische waldbauliche Maßnahmen, die die einzelnen Gebietsteile sukzessive so entwickeln sollen, dass die besonderen Artvorkommen des Gebiets ein dauerhaftes zu Hause finden. Zur Schonung, Erhaltung und Entwicklung der Altholzbestände soll zudem die Erholungsnutzung im Gebiet gelenkt werden.

Biodiversitätspreis 2016

Das Konzept der Projektallianz wurde im Juli mit dem Biodiversitätspreis 2016 (2. Platz) des Bayerischen Naturschutzfonds ausgezeichnet. Nun soll die interessierte Bevölkerung über das Biodiversitätsprojekt informiert werden.

Landrat Christoph Göbel eröffnet dazu mit den Partnern der "Allianz zum Schutz des Klosterwaldes Maria Eich"

am Dienstag, 15. November 2016, um 8:30 Uhr,

in den Räumen des Klosters Maria Eich eine kleine Projektausstellung. Gezeigt werden neben einer Auswahl der im Klosterwald nachgewiesenen holzbewohnenden Käferarten weitere typische Tierarten artenreicher Eichen-Hainbuchenwälder wie der Waldkauz.

Im Anschluss an die Ausstellungseröffnung wird eine Infotafel zur Besucherlenkung enthüllt und eine Führung durch den Klosterwald angeboten, in deren Rahmen die geplanten Maßnahmen zur Erhaltung der Methusalem-Eichen erläutert werden.

Die Ausstellung ist bis zum 27. November 2016 in den Räumen des Klosters Maria Eich jeweils von 8:30 Uhr bis 18:00 Uhr zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Voraussichtlich Ende Januar 2017 wird die Ausstellung nochmals im Rathaus Planegg zu sehen sein.