"Integration heißt fördern und fordern!"

Darüber waren sich der Stellvertreter des Landrats Ernst Weidenbusch und Garchings erster Bürgermeister Dr. Dietmar Gruchmann bei der Besichtigung der neuen Wohncontaineranlage am Echinger Weg einig.

Foto: Besucher unterhalten sich vor der Containeranlage am Echinger Weg in Garching

Die Garchinger Anlage zählt zu den größten Containerunterkünften im Landkreis.

Foto: Besucher besichtigen ein Zimmer der Asylbewerberunterkunft. Im Zimmer befinden sich Stockbetten, Spinde sowie ein Tisch mit Stühlen. Auf dem Tisch steht Geschirr für die Asylbewerber bereit.

Die Zimmer in der Wohncontaineranlage wurden mit dem notwendigen Zubehör ausgestattet und warten nun auf ihre Bewohner.

Rund 400 Bürgerinnen und Bürger waren gekommen, um sich die hochwertige Containeranlage anzuschauen, in die bereits am 28. Dezember die ersten Asylbewerber einziehen werden.

Die neu errichtete Wohncontaineranlage bietet auf drei Stockwerken Platz für bis zu 144 Personen. 12 Vierbettzimmer sind für die Unterbringung von Familien vorgesehen. Die weiteren Wohneinheiten sind für jeweils zwei Personen ausgelegt. Im mittleren Bereich der Anlage sind darüber hinaus auch Räume für behindertengerechtes Wohnen vorhanden. Von Westen her ist ein barrierefreier Zugang zur Anlage möglich. Ergänzend verfügt die Unterkunft über Gemeinschaftsküchen, gemeinschaftliche Aufenthaltsräume, Wasch- und Trockenräume sowie Sanitäranlagen. Auch Räume für die Objekt- und Sozialbetreuung sind vorgesehen. Für die in der Containeranlage untergebrachten Kinder wird ein Spielplatz auf dem Gelände errichtet.

Kommunikation als Mittel gegen Ängste und Vorbehalte

In Ihren Ansprachen forderten Ernst Weidenbusch und Dietmar Gruchmann die Garchingerinnen und Garchinger auf, offen auf die Flüchtlinge zuzugehen. "Viele haben Angst vor den vielen Menschen mit anderen Sprachen, einer anderen Hautfarbe, Religion oder Kultur. Das ist in Ordnung, Denken sie aber auch daran, dass die Flüchtlinge, die hier her kommen, in viel größerer Zahl mit Menschen konfrontiert sind, die eine andere Sprache sprechen, eine andere Hautfarbe, eine andere Religion und eine andere Kultur haben", erinnerte Ernst Weidenbusch die Zuhörerschaft. Um diese gegenseitigen Ängste zu überwinden sei es das allerbeste, wenn man miteinander kommuniziere, sich austausche und Beziehungen aufbaue, so der Landtagsabgeordnete weiter.

Bürgermeister Dietmar Gruchmann sah in der großen Zahl der Besucher einen Beweis dafür, dass die Garchinger die Flüchtlinge mit offenen Armen aufnehmen. "Wir gehen unvoreingenommen auf die Asylbewerber zu und werden gerade diejenigen, die hier ein dauerhaftes Bleiberecht erhalten, tatkräftig in ihren Integrationsbemühungen unterstützen", so Gruchmann. Integration bedeute zudem auch, den ankommenden Menschen die in Deutschland üblichen Sitten und Gebräuche zu erklären und sie auf geltendes Recht sowie allgemein anerkannte Regeln aufmerksam zu machen. Bei dieser Aufgabe seien alle Bürgerinnen und Bürger gefragt.

Dank an Helferkreise

Lobende Worte fand Garchings Bürgermeister darüber hinaus insbesondere für die zahlreichen ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer, die sich vor Ort engagieren: "Ich danke den Mitgliedern des Helferkreises. Ohne Sie wäre das alles hier nicht zu schaffen! Wir schauen positiv in die Zukunft, wir sind gerüstet, wir haben das notwendige Personal vor Ort und eine Bürgerschaft, die sich bereiterklärt hat, mitzuhelfen und den Neuankömmlingen hier auch die Perspektive für eine gute Zukunft in Deutschland aufzuzeigen", so Gruchmann zuversichtlich.