Landkreis macht sich für neues Gründerzentrum stark

Im Umkreis des Ludwig Bölkow Campus in Taufkirchen/Ottobrunn könnten sich Start ups aus den Bereichen Mobilität der Zukunft, Luft- und Raumfahrt sowie Industrie 4.0 niederlassen

Taufkirchen - Ottobrunn - Neubiberg. Die drei Landkreisgemeinden an der südlichen Grenze zur Landeshauptstadt bilden schon heute das Zentrum eines Luft- und Raumfahrtclusters. Bald könnte hier zusätzlich ein neues Gründerzentrum entstehen, das jungen, findigen Unternehmern den Boden für noch mehr Innovation bereitet und langfristig neue und qualifizierte Arbeitsplätze für den Landkreis München generiert.

Der Ludwig Bölkow Campus in Taufkirchen, an der Ortsgrenze zu Ottobrunn, vereint eine Vielzahl namhafter Unternehmen der Luft- und Raumfahrtsparte. Die Ludwig Bölkow Campus GmbH ist dabei für die Vermarktung des Campus zuständig. Munich Aerospace e.V. als Kooperationspartner vertritt die Interessen seiner vier wissenschaftlichen Partner, der Technischen Universität München, der Universität der Bundeswehr München in Neubiberg, dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt sowie der Bauhaus Luftfahrt.

Auf dem Ludwig Bölkow Campus steht die anwendungs- und innovationsorientierte Forschung im Mittelpunkt. Dabei werden so spannende Forschungsbereiche abgedeckt wie Autonome Systeme, also z. B. die Erforschung unbemannter Fluggeräte als Dienstleister aus der Luft, Green Aerospace, u.a. mit der Entwicklung von Biokerosin als Treibstoff aus Algen, oder auch Sicherheit im Luft- und Cyberraum.

"Wir müssen die Gunst der Stunde nützen"

Die Verknüpfung und Verzahnung von Wirtschaft und Wissenschaft am Ludwig Bölkow Campus ist maßgeblich für innovative Entwicklungen und die Schaffung von qualifizierten Arbeitsplätzen. Gründerzentren können solche Prozesse wesentlich unterstützen und die Umsetzung von Forschungsergebnissen in marktreife Produkte beschleunigen. Gleichzeitig ermöglicht es Studenten, Absolventen und jungen Unternehmern, Fuß zu fassen, und das in einem Umfeld, das ihnen die besten Chancen und Kontakte bietet. Sie sind flexibel und bieten aufgrund ihrer Strukturen die Möglichkeit zum interdisziplinären Austausch. Hier kann sich Kreativität entfalten, sie sind der ideale Nährboden für Innovationen. Mittel- und langfristig haben Gründerprojekte das Potenzial, sich zu etablieren und neue, qualifizierte Arbeitsplätze zu generieren. Dies stärkt, wie die vier Gründerzentren an anderen Orten des Landkreises eindrucksvoll beweisen, den Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Landkreis München weiter. Der Landkreis München ist an allen anderen Gründerzentren im Landkreis beteiligt. Allesamt sind sie langjährige Erfolgsprojekte.

"Wir müssen die Gunst der Stunde nützen und schnellstmöglich in Dialog mit den möglichen Kooperationspartnern treten", legte Landrat Christoph Göbel seinen Kreistagskollegen in der gestrigen Sitzung des Kreisausschusses am 7. Mai 2018 ans Herz. Er machte dabei keinen Hehl daraus, dass er sich nicht nur in Taufkirchen/Ottobrunn ein solches neues Gründerzentrum gut vorstellen könnte, sondern zusätzlich auch in Oberschleißheim. Dorthin verlegt die tierärztliche Fakultät der Ludwig Maximilians Universität Stück für Stück ihren Standort.

Der Kreisausschuss zeigte sich dann auch an einem Gründerzentrum in Taufkirchen bzw. Ottobrunn grundsätzlich sehr interessiert und beauftragte die Verwaltung, entsprechende Kooperationsvereinbarungen zu schließen.