Landkreis München begrüßt neue Staatsbürger

417 Menschen aus 69 Ländern wurden in den vergangenen 14 Monaten im Landkreis eingebürgert

Foto: Die um die Bistrotische versammelten Gäste im Bürgerhaus Gräfelfing lauschen den Ansprachen von Landrat Christoph Göbel und Bürgermeisterin Uta Wüst.

Zahlreiche Gäste waren mit ihren Angehörigen zum offiziellen Empfang des Landkreises für Neueingebürgerte ins Gräfelfinger Bürgerhaus gekommen.

Foto: Frederico Ayrosa Nascimento und seine Frau Daniela tragen die beiden gemeinsamen Kinder auf dem Arm. Herr Nascimento hält zudem den Blumenstrauß, den er für den Vortrag seines Erfahrungsberichts erhalten hat, in der Hand.

Ließ die Anwesenden an seinen Erfahrungen teilhaben: Neubürger Frederico Ayrosa Nascimento, ursprünglich aus Brasilien, mit seiner Frau und den gemeinsamen Kindern.

Foto: Die Gäste des Empfangs für Neueingebürgerte halten die bereitgestellten Liedzettel mit den Texten der deutschen Nationalhymne und der Bayernhymne in den Händen und singen.

Feierlicher Höhepunkt: Gemeinsam stimmten die Gäste zunächst die deutsche Nationalhymne, dann die Bayernhymne an.

Am 3. Februar 2016 begrüßte der Landkreis beim traditionellen Empfang für Neueingebürgerte einmal mehr zahlreiche Landkreisbürgerinnen und -bürger, die im vergangenen Jahr die deutsche Staatsbürgerschaft angenommen haben. Rund 150 Gäste waren der Einladung des Landratsamtes gefolgt und nahmen an der Feierstunde im Bürgerhaus Gräfelfing teil.

Landrat Christoph Göbel hieß die anwesenden Neubürger und ihre Familien aus Gräfelfing und dem gesamten Landkreis herzlich willkommen und brachte seine Anerkennung für die Entscheidung zur Annahme der deutschen Staatsbürgerschaft zum Ausdruck: "Die Entscheidung, deutscher Staatsbürger oder deutsche Staatsbürgerin zu werden, ist auch ein Bekenntnis zu diesem Land, zu einer Heimat und auch zu einer Gesellschaft. Für zahlreiche Menschen aus dem Nicht-EU-Ausland bedeutet die deutsche Staatsbürgerschaft zudem gleichzeitig die Aufgabe der bisherigen Staatsangehörigkeit. Dies ist ein bemerkenswerter Schritt, den Sie in den vergangenen Monaten gegangen sind", so Göbel.

Identifikation mit Kultur und Gesellschaft als wichtige Säule der Integration

Seinen Willkommensgruß verband Göbel gleichzeitig mit einer Bitte an die neu Eingebürgerten: "Ich möchte Sie dazu ermuntern, Ihre neuen Möglichkeiten, die sich Ihnen mit der Annahme der deutschen Staatsbürgerschaft bieten, zu nutzen und sich aktiv in die Gesellschaft einzubringen, sei es durch Wahlen, politisches Engagement oder anderes. Wir brauchen die Erfahrungen, die Sie durch Ihre Geschichte mitbringen, um uns weiterzuentwickeln."

Ähnlich äußerte sich auch Gräfelfings Erste Bürgermeisterin Uta Wüst: "Einen Job oder auch einen Wohnsitz wechselt man meist öfter im Leben - eine Staatsbürgerschaft dagegen nicht so leicht. Dies setzt Offenheit und Toleranz voraus und es steckt eine Menge Arbeit dahinter." Wüst rief die Neubürger ebenfalls dazu auf, sich zu beteiligen und das Leben am neuen Wohnort mitzugestalten. "Ich würde mich sehr freuen, wenn wir Ihnen eine Heimat, ein Daheim bieten können", so Wüst.

Einen Erfahrungsbericht gab es in diesem Jahr von Neubürger Frederico Ayrosa Nascimento. Der 34-Jährige, der ursprünglich aus Brasilien stammt, aber deutsche und österreichische Vorfahren hat, kam 1998 über einen Austausch erstmals nach Deutschland. In Köln lernte er mit damals 17 Jahren auch seine heutige Ehefrau kennen. Nach mehreren Jahren in Brasilien lebt das Paar seit 2004 im Landkreis. An vieles, was ihm zunächst fremd erschien, hat er sich inzwischen gewöhnt, aber anfangs war der Kulturschock groß, wie er sich erinnert: "Ich kam in Deutschland an und alles war anders, das Wetter, das Essen, die Pünktlichkeit. In Brasilien ist eine Stunde Verspätung beim Essen nicht schlimm. In Deutschland haben die anderen dann schon angefangen zu essen", lacht Ayrosa Nascimento. Die Entscheidung, Deutscher zu werden, hat er vor rund zwei Jahren getroffen. "Das ist mir leicht gefallen", berichtet Ayrosa Nascimento, "Deutschland ist ein schönes Land, es ist sehr sauber, alle Leute werden gleich behandelt und haben auch die gleichen Möglichkeiten. Ich fühle mich hier wohl." Seine brasilianischen Wurzeln will er auch weiter im Herzen tragen.

Den feierlichen Höhepunkt des Empfangs gestalteten abschließend alle Anwesenden mit, als unter Begleitung der Jugendmusikschule Gräfelfing erst die deutsche Nationalhymne und dann die Bayernhymne angestimmt wurden.