Landkreis München startet visionäre ÖPNV-Studie

Die Studie "Perspektiven im ÖPNV im Landkreis München" soll ermitteln, wie der ÖPNV in der Region zukunftsfähig gestaltet werden kann

Landkreis München startet visionäre ÖPNV-Studie

Mobilität ist eines der Schlüsselthemen der Zukunft, gerade in stark wachsenden Metropolregionen wie dem Großraum München. Der Landkreis München hat dies seit jeher erkannt und "seine" Nahverkehrsmittel (MVV-Regionalbuslinien, Tram 25 Grünwald, U6 Nord) bedarfsorientiert weiterentwickelt und mit Hilfe des 2013 verabschiedeten Nahverkehrsplans noch einmal auf ein neues Qualitätsniveau gehoben. Während der Nahverkehrsplan allerdings nur die MVV-Regionalbuslinien auf Gemeinde- bzw. Regionen-Ebene (Nord - Süd - Hachinger Tal - Isartal - Würmtal) in Detailschärfe untersucht hat, soll nun in einer eigenen weitergehenden Studie der Focus auf die Schienenverkehrsmittel sowie die tangentialen Verkehrsbeziehungen (Dies sind z. B. Verkehrsverknüpfungen im Umland, ohne dass diese durch das Münchner Zentrum führen) im gesamten Großraum München gesetzt werden.

"Wir verfolgen mit dieser großflächigen Betrachtung das Ziel, eine Vision für den Landkreis zu entwickeln, mit der er auf die Herausforderungen der Zukunft - v. a. auf den enormen Siedlungsdruck - reagieren kann", so Landrat Christoph Göbel.

Die Studie wurde an ein interdisziplinäres Team unter der Leitung des Planungsbüros Ernst Basler + Partner AG in Zürich in Zusammenarbeit mit der TU München, Lehrstuhl für Raumentwicklung und Fachgebiet für Siedlungsstruktur und Verkehrsplanung, sowie dem Fachbüro Studio | Stadt | Region in München vergeben. Nach einer großflächigen Betrachtung des Verkehrsangebots und der Verkehrsnachfrage in der Region (Pendlerströme, Siedlungsstruktur etc.) sowie deren prognostizierter Entwicklung sollen konkrete Handlungsperspektiven für den Landkreis geliefert werden.

Hauptaugenmerk Schiene und Tangenten

Das Hauptaugenmerk soll dabei auf den Schienenverkehrsmitteln sowie der Planung tangentialer Verkehrsverbindungen liegen. Dabei bleibt die S-Bahn das Rückgrat des Öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) im Landkreis München; sie wickelt die Hauptverkehrsbeziehungen gerade im Berufsverkehr ab und muss daher notwendigerweise auch im Brennpunkt der Studie stehen. Als vorhandener Planungshintergrund wird u.a. der realisierte Bahnverkehrsknoten München (inkl. 2. Stammstrecke) sowie die U6 Süd (Martinsried) angenommen.

Visionär ist die Studie, da sie einen langfristigen Planungshorizont bis zum Jahr 2030 (mit Ausblick auf 2050) erlauben und ausdrücklich kreativ sein soll. Ziel ist ein zukunftsorientiertes, attraktives ÖV-Angebot, das eine deutliche Steigerung der Verkehrsnachfrage im ÖPNV und eine Reduzierung des sog. MIV (motorisierter Individualverkehr) sowie einen volkswirtschaftlichen Gesamtnutzen bewirkt.

Jeder kann mitmachen, auch wenn er nicht im Landkreis München wohnt

Wichtig ist dem Landkreis, dass die Studie von Anfang an unter Beteiligung der Öffentlichkeit stattfindet, so dass das Potential und Know-How der Bevölkerung, von fachlich Interessierten und von politischen Entscheidungsträgern frühzeitig mit eingebunden wird. Das Planungsteam führt deshalb als ersten Schritt der Studie eine onlinebasierte Umfrage durch: Alle Interessierten, auch wenn sie ihren Wohnsitz nicht im Landkreis München haben, sind herzlich eingeladen, im Zeitraum vom 17. November 2015 bis 4. Januar 2016 unter folgendem Link an der Umfrage zur Verbesserung des ÖPNV im Landkreis München teilzunehmen:
oepnv-umfrage.studio-stadt-region.de.

Die Ergebnisse dieser Umfrage fließen in die laufende Projektstudie ein und ergänzen die Fachanalysen der Gutachter. Der Landkreis München bedankt sich schon jetzt ganz herzlich für das Engagement und die Mithilfe der Bürgerinnen und Bürger!

Erste Ergebnisse der Projektstudie werden voraussichtlich ab Sommer 2016 erwartet. Informationen zur Studie sind auch auf der Landkreishomepage unter www.landkreis-muenchen.de hinterlegt.