Landkreis würdigt Einsatz für den Denkmalschutz

Privatpersonen und Kommunen setzen sich für den Erhalt kulturellen Erbes im Landkreis ein

Gruppenfoto mit allen Ausgezeichneten: (v.l.n.r.) 1. Reihe: Fam. Ludwig und Dr. Magdalena Klarer, Kreisdenkmalpfleger Rolf Kat-zendobler, Fachbereichsleiterin Brigitte Backs vom Fachbereich Bautechnik am Landratsamt München, Robert Moosmann, Landrat Christoph Göbel und Renate Wagner 2. Reihe: Architektin Sabine Bähr, Johann und Bernadette Lappat, Erste Bürger-meisterin Mindy Konwitschny 3. Reihe: Olessya Drozdova (Gemeindeverwaltung Gräfelfing), Thomas Lichten-berger, Sabine Böttner mit Architektin Birgit Dillinger, Julia Götz 4. Reihe: Allen Schmitz (Gemeindeverwaltung Gräfelfing), Dr. Sebastian Weil, Dr. Christoph Miller

„Ein unter Denkmalschutz stehendes Gebäude zu besitzen, ist Glück und Bürde zugleich“, bemerkte Landrat Christoph Göbel, als er am Montagabend erstmals Privatpersonen und Kommunen eine finanzielle Anerkennung des Landkreises für herausragende denkmalpflegerische Leistungen überreichte. Zum einen sei man nicht frei in seinen Entscheidungen, zum anderen müsse man meist nicht wenig Geld in die Hand nehmen, um ein denkmalgeschütztes Gebäude zu erhalten, so der Landrat weiter. „Denkmäler sind Zeitzeugen unserer Geschichte. Daher hat der Landkreis ein großes Interesse daran, dass sie für zukünftige Generationen erhalten bleiben.“

Erstmals honorierte der Landkreis München in diesem Jahr Bauherren, die sich vorbildlich für den Erhalt ihrer denkmalgeschützten Immobilie engagieren mit insgesamt 100.000 Euro. Gemeinsam mit Kreisdenkmalpfleger Rolf Katzendobler und Kulturreferent Rainer Klier übergab Landrat Christoph Göbel am Montagabend, 13. November, im Landratsamt finanzielle Anerkennungen für zwölf Projekte.

Ausgezeichnete Kulturgüter im Landkreis

In diesem Jahr wurden die Gemeinden Gräfelfing und Höhenkirchen-Siegertsbrunn sowie zehn Privatpersonen bzw. Familien für ihre herausragenden Leistungen geehrt. Sie haben historische Villen und Bauernhäuser restauriert oder saniert sowie Gebäude gemäß ihren ursprünglichen architektonischen Plänen zurückgebaut.

Das markante Gräfelfinger Rathaus aus den 1960er Jahren im Stil des Brutalismus („béton brut“ = roher Beton/Sichtbeton) wurde erst 2019 in die Denkmalliste aufgenommen. Die energetische Ertüchtigung die Charakteristik des Gebäudes zu erhalten, stellt eine besonders große Herausforderung dar. Die Gemeinde Höhenkirchen-Siegertsbrunn hat sich vorbildlich für die Erhaltung der sogenannten „Alten Apotheke“ aus dem Jahr 1911 samt historischer Inneneinrichtung eingesetzt.

Daneben wurden weitere zehn denkmalgeschützte Objekte in Privatbesitz gewürdigt, darunter Villen und Wohnhäuser bekannter Persönlichkeiten oder berühmter Architekten. Zu diesen zählen unter anderem das ehemalige Wohnhaus des Komponisten Ermano Wolf-Ferrari in Hohenbrunn-Riemerling oder die ehemalige Villa des Künstlers Hans Eduard von Berlepsch-Valendas in Planegg. Auch das Wohnhaus des ehemaligen Komponisten August Reuß in Grünwald und eine beeindruckende erdgeschossige Villa im barockisierenden Jugendstil in Pullach wurden vorbildlich saniert. In Oberschleißheim wurden das Anwesen des ehemaligen Blumen-, Landschaftsmalers und Zeichners Heinz Katzenberger sowie im Sauerlacher Ortsteil Arget ein Kleinbauernhof, das sogenannte „Schmiedgütl“, ausgezeichnet. Nicht zuletzt verdient auch die Sanierung eins Flachdach-Bungalows in Straßlach-Dingharting das unter anderem durch den Bau des Kanzlerbungalows in Bonn oder der Münchner Neuen Maxburg, Sepp Ruf, besondere Anerkennung.

„Kulturdenkmäler fungieren als unersetzliche Quellen und repräsentative Zeugnisse unserer reichen menschlichen Geschichte. Mein Dank gilt daher allen Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis, die sich leidenschaftlich für den Erhalt unserer kostbaren Kulturgüter einsetzen, sowie unserem Kreisdenkmalpfleger und den Kolleginnen und Kollegen von der Unteren Denkmalschutzbehörde im Landratsamt. Dieses gemeinsame Bestreben trägt maßgeblich dazu bei, unsere einzigartige kulturelle Identität zu bewahren und für kommende Generationen zu sichern“, so Landrat Christoph Göbel.