Landkreisbürger fahren viel und gern mit dem Rad

Aber auch bei der ÖPNV-Nutzung liegt der Landkreis deutlich über dem Bundesdurchschnitt.

Mit einem Anteil von 54 Prozent werden die meisten Wege von Bürgerinnen und Bürgern im Landkreis München nach wie vor mit dem eigenen Kraftfahrzeug zurückgelegt. Die allermeisten davon sitzen selbst hinter dem Steuer – lediglich 13 Prozent sind Mitfahrer. Mit immerhin 21 Prozent liegen zu Fuß zurückgelegte Wege an zweiter Stelle. Mit dem Fahrrad fahren 13 Prozent – zwei Prozent mehr als im bundesweiten Durchschnitt.

Die Zahlen stammen aus einer Ende vergangenen Jahres veröffentlichten Studie des infas Instituts für angewandte Sozialwissenschaften, das im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) umfassende Kennwerte zur Alltagsmobilität in Deutschland zusammengetragen hat. Aus dem Landkreis München wurden dabei stichprobenartig rund 1.400 Haushalte befragt, wie sie sich im Alltag fortbewegen. Die Ergebnisse wurden dem Ausschuss für Mobilität und Infrastruktur in seiner Sitzung am 9. April 2019 vorgestellt.

Mit durchschnittlich 1,1 Autos pro Haushalt liegt der Landkreis München einerseits zwar im Bundesdurchschnitt, unterscheidet sich von diesem aber dennoch ganz erheblich: Denn während im gesamten Bundesgebiet 22 Prozent der Haushalte kein eigenes Auto haben, sind es im Landkreis München lediglich 15 Prozent. In den Städten und Kommunen des Landkreises steht also besonders vielen Haushalten wenigstens ein motorisiertes Fahrzeug zur Verfügung. Eine Car-Sharing-Mitgliedschaft zu haben, gaben lediglich sechs Prozent der Haushalte an.

Freizeitvergnügen – „Beweggrund Nummer 1“

Immerhin ein Fünftel der Wege legen die Landkreisbürger auf Schusters Rappen zurück, 13 Prozent mit dem Fahrrad und zwölf Prozent mit dem Öffentlichen Personennahverkehr. Der mit 31 Prozent überwiegende Anteil der zurückgelegten Wege gilt der Freizeitgestaltung. Die reinen Arbeitswege liegen bei lediglich 15 Prozent. Zählt man zu diesen jedoch noch dienstlich zurückgelegte Wege sowie die Wege zu Ausbildungszwecken hinzu, kommt man auf einen Gesamtwert für im beruflichen Kontext zurückgelegten Wege von 32 Prozent.

Das Fahrrad erfreut sich im Landkreis München einer deutlich höheren Beliebtheit als in Gesamtdeutschland. Im Durchschnitt hat jeder Haushalt zwei Drahtesel – vom einfachen Klapprad bis zum Pedelec. Nur zwölf Prozent der Haushalte verfügen im Landkreis über gar kein Fahrrad (Gesamtdeutschland: 24 Prozent). Mehr als die Hälfte der Bürger benutzt das Fahrrad zumindest einmal in der Woche. Mit der eigenen Sicherheit nehmen es die Landkreisbürger allerdings nicht so genau. Mehr als die Hälfte ist grundsätzlich ohne Fahrradhelm unterwegs. Damit sind sie zwar immer noch besser als der Bundesdurchschnitt, aber der Vergleich sollte in diesem Punkt keine Rolle spielen.

ÖPNV-Nutzung liegt deutlich über Bundesdurchschnitt

Der öffentliche Verkehr wird von mehr als einem Drittel der Landkreisbürger regelmäßig genutzt und damit im bundesdeutschen Vergleich (23 Prozent) überdurchschnittlich gut angenommen.

Auch bei der Zufriedenheit der Verkehrssituation vor Ort schneidet der Landkreis München besser ab als der gesamtdeutsche Durchschnitt. Mit der Schulnote 1,7 beurteilen die Bürger den Fußverkehr am besten, gefolgt vom Fahrrad (2,1) und dem Auto (2,2). Mit einer Note von 2,4 kommt der öffentliche Verkehr am schlechtesten weg.

„Die Ergebnisse zeigen zum einen, dass unser Engagement in punkto Radverkehr genau richtig ist. Die Menschen im Landkreis fahren schon heute gerne mit dem Fahrrad. Eine attraktive Infrastruktur mit einem gut ausgebauten Radwegenetz bis hin zum Angebot von Radschnellverbindungen kann den Anteil der mit dem Fahrrad zurückgelegten Wege mit Sicherheit erhöhen. Die Zahlen belegen aber auch, wie wichtig unsere Bestrebungen sind, in die Attraktivität des ÖPNV zu investieren – hier ruhen Potenziale, die wir heben müssen, um die Beliebtheit des Individualverkehrs zu steigern und die Verkehrsstaus zu reduzieren“, so Landrat Christoph Göbel.