Mangelernährung im Alter

Vortrag über Mangelernährung

Das Fachzentrum Ernährung/Gemeinschaftsverpflegung lud am 26. März im Auftrag des Staatsministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten zu der Veranstaltung „Mangelernährung im Alter“ ein. 25 Fachkräfte aus Gesundheits- und Sozialeinrichtungen aus dem ganzen östlichen Oberbayern folgten der Einladung in das AWO Seniorenzentrum Bürgerstift in Ismaning. Mitveranstalter waren Peter Distler-Hohenstatt von der Fachstelle für Pflege- und Behinderteneinrichtungen und Anne Kösler, Ernährungsberaterin des Landratsamtes München. Aus dem Landkreis München waren neben dem Bürgerstift Ismaning folgende Einrichtung vertreten: Pflegeheim Haus Gisela Gräfelfing, Pflegeheim Ludwig Feuerbach Neubiberg, Caritas Altenheim St. Rita Oberhaching und das Seniorenzentrum Unterföhring.

Studien zufolge haben Bewohner von Senioreneinrichtungen ein sehr hohes Risiko für eine Mangelernährung. Und das hat Folgen: Werden unzureichend Nährstoffe und Energie aufgenommen, kann das zu einen schlechteren Krankheitsverlauf, Komplikationen und einem höheren Pflegebedarf führen. Die Ursachen für eine Mangelernährung sind sehr vielfältig.

Diese interdisziplinäre Veranstaltung informierte die Teilnehmer rund um das Thema Mangelernährung. Zuerst erhielten die Teilnehmer in einem Vortrag einen Einblick in das Thema. Diätassistentin Irma Blüm zeigte mit viel praktischem Hintergrundwissen auf, wieso es bei betagten Menschen häufig zu einem Mangel kommt, was die Folgen sind und wie man behandelt oder bestenfalls vorbeugt.

Für den anschließenden Workshop wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt. Im Praxisworkshop „Pflege“ konnten die Teilnehmer Hilfestellungen kennenlernen, um eine Man-gelernährung frühzeitig zu erkennen und betroffene Bewohner versorgen zu können. Ernährungs-wissenschaftlerin Kristina Franz aus der Charité in Berlin stellte die vier Screeninginstrumente MNA, MUST-2000, SGA und NRS vor. Mit diesen Instrumenten kann bei Bewohnern einer Pflegeeinrichtung ein Risiko bzw. eine vorliegende Mangelernährung erkannt werden. Die Teilnehmer lernten die Screeningtools richtig anzuwenden und im Arbeitsalltag zu integrieren.

Parallel fand ein Küchen-Workshop mit Diätassistentin Irma Blüm statt. Um den Ernährungsstatus von Senioren mit Mangelernährung zu verbessern ist eine optimale Lebensmittelauswahl und Anreicherung von Speisen erforderlich. Dies ist zum Beispiel durch ein Angebot von kleinen Mengen fett- und eiweißreicher Nahrungsmittel möglich. Die Teilnehmer lernten an einfachen Beispielen hochkalorische und eiweißreiche Anreicherungen herzustellen. Dazu hatte die Referentin Rezepte für verschiedene Shakes und Drinks dabei, die vor Ort zubereitet wurden.

Bei einem regen Austausch wurden die soeben hergestellten Speisen und Getränke gemeinsam verkostet. Fazit: Ein sehr gelungener Nachmittag, bei der Pflege-, Hauswirtschaft- und Küchenkräfte gemeinsam die Gelegenheit hatten, sich mit dem Thema zu befassen, auszutauschen, sowie Praxistipps zu erhalten. Dies wurde von allen Teilnehmern sehr geschätzt und sie kamen zu dem einhelligen Schluss: Mangelernährung lässt sich nur gemeinsam vermeiden und beheben.