Nach Garching bald alle fünf Minuten

Ab 21. September verkehrt die U6 zur Hauptverkehrszeit bis Garching-Forschungszentrum im Fünf-Minuten-Takt

Kurz bevor am 1. Oktober das Wintersemester startet, kommt der lang ersehnte Fünf-Minuten-Takt der U6 in der Hauptverkehrszeit auch auf dem letzten Streckenabschnitt zwischen Fröttmaning und Garching-Forschungszentrum. Bislang endete jeder zweite aus der Innenstadt kommende Zug in Fröttmaning, so dass man dort ggf. aussteigen und ein paar Minuten später den nächsten Zug zum Forschungszentrum nehmen musste. Damit ist jetzt Schluss.

Fünf-Minuten-Takt für über 1 Mio. Euro

Ab 21. September verkehrt die U6 von Montag bis Freitag in den Hauptverkehrszeiten, also circa zwischen 7 Uhr und 9 Uhr sowie zwischen 17 Uhr und 19 Uhr, in beiden Richtungen im Fünf-Minuten-Takt. Mehr als 1 Mio. Euro jährlich kostet der zusätzliche Service den Landkreis. Die Taktverdichtung geht auf einen Kreistagsbeschluss von 2014 zurück. Eine frühere Umsetzung war nicht möglich, weil die für die Angebotsverbesserung erforderlichen Züge erst jetzt zur Verfügung stehen.

Die Entwicklung sowohl des Forschungsstandorts in Garching als auch des dort ansässigen Business Campus hat in den letzten Jahren zu einer verstärkten Nutzung der U-Bahn geführt. „Der Universitäts- und High-Tech-Standort Garching gewinnt mit seinem stetigen Ausbau immer weiter an Attraktivität. Die U-Bahn ist für die Bürgerinnen und Bürger das Mittel der Wahl, wenn sie zwischen dem Forschungszentrum und der Münchner Innenstadt pendeln. Ich bin sehr froh, dass sich die Ausweitung des Fünf-Minuten-Taktes – die der Kreistag bereits vor Jahren beschlossen hat – nun endlich realisieren lässt“, so Landrat Christoph Göbel. „Die U-Bahn ist nicht nur die schnellste Verbindung, sondern auch ein attraktives und klimaschonendes Fortbewegungsmittel. Gleichzeitig entlastet sie das Straßennetz im nördlichen Landkreis vom motorisierten Individualverkehr.“

Auch der Freistaat Bayern beteiligt sich bei der Finanzierung des zusätzlichen Verkehrsangebotes zum Universitätsstandort in diesem Jahr mit 123.000 Euro, ab nächstem Jahr mit jährlich 441.500 Euro. Verkehrsministerin Kerstin Schreyer ist überzeugt, dass dieses Geld gut angelegt ist. „Ein internationaler Forschungsstandort wie der Campus in Garching braucht die bestmögliche Anbindung an die Stadt. Die Ausweitung des Fünf-Minuten-Takts bis zum Forschungszentrum stellt daher nicht nur eine echte Verbesserung für Studierende und Beschäftigte bei der Erreichbarkeit ihrer Studien- und Arbeitsplätze dar, sondern stärkt auch langfristig die Vernetzung der verschiedenen Universitätsstandorte im Großraum München“, so die Ministerin.

Für die Stadt Garching ist die Nachricht Grund zur Freude. „Jahr für Jahr wurde immer deutlicher, wie dringend Garching mit seinem stetig wachsenden Forschungszentrum und dem Gewerbegebiet den Fünf-Minuten-Takt braucht. Daher freut es mich sehr, dass die Taktverdichtung nun endlich Realität wird und
wir auf eine konkrete Entlastung im ÖPNV hoffen dürfen!“, so Garchings Erster Bürgermeister Dr. Dietmar Gruchmann.

Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) hat ihre U-Bahnflotte erweitert, um den Fünf-Minuten-Takt von und nach Garching-Forschungszentraum realisieren zu können. „Es sind zwei zusätzliche Züge erforderlich, um das Angebot auf der U6 zwischen München und Garching in der Hauptverkehrszeit zu verdoppeln“, sagt MVG-Chef Ingo Wortmann. „Diese beiden Fahrzeuge vom Typ C2 wurden jüngst im Rahmen eines größeren Auftrags über insgesamt 24 neue Züge ausgeliefert und zugelassen. Wir freuen uns, dass wir die Verbesserung jetzt passend zum Semesterstart umsetzen können.“ Neben der Taktverdichtung profitieren die Fahrgäste von und nach Garching auch von mehr Platz in den neuen U-Bahnen: Züge vom Typ C2 werden bisher – neben der U3 – nur auf der U6 eingesetzt. Sie bieten knapp zehn Prozent mehr Kapazität als die älteren Fahrzeuge der Typen A und B.