Neuer Radschnellweg von München nach Markt Schwaben

Kreistag übernimmt Sonderbaulast für den Landkreis-Abschnitt

Symbolisch in die Pedale getreten ist am vergangenen Montag der Kreistag in seiner Vollversammlung. Mit der Übernahme der Straßenbaulast für den auf Landkreisgebiet verlaufenden Teilabschnitt des Radschnellwegs von der Landeshauptstadt bis nach Markt Schwaben hat er den Weg für eine zügige Realisierung einer neuen attraktiven Verbindung zumindest auf Landkreisseite freigemacht.

Sowohl Stadt als auch Landkreis München haben sich zum Ziel gesetzt, die Attraktivität des Radverkehrs im Raum München zu steigern und das Angebot weiter auszubauen. Damit das Fahrrad als echte Alternative zum Individualverkehr wahrgenommen wird, bedarf es jedoch einiger Anstrengungen, insbesondere gut ausgebauter Verbindungen, auf denen auch höhere Geschwindigkeiten gefahren werden können. In einer gemeinsamen Machbarkeitsstudie haben Stadt und Landkreis München unlängst drei Verbindungen, jeweils eine im Süden, Westen und Osten, tiefer untersuchen lassen.

Jeweils ausgehend von der Münchner Innenstadt führt ein Korridor über Unterhaching und Taufkirchen nach Oberhaching, ein weiterer über Planegg und Gräfelfing nach Starnberg und ein dritter über Kirchheim und Feldkirchen bis nach Markt Schwaben. Letzterer soll nun als erstes in Angriff genommen werden.

Fördermittel in Aussicht gestellt

In einer vertiefenden Machbarkeitsstudie haben die Planer bereits eine sehr konkrete Trassenführung vorgeschlagen, die nun die Grundlage der weiteren Planungen bildet, im Detail ausgearbeitet und, wo nötig, modifiziert werden wird. Der Landkreis sieht in dem Projekt einen integralen Bestandteil der Förderung des Radverkehrs im Münchner Osten und hat sich deshalb dazu entschlossen, die betroffenen Kommunen Aschheim, Feldkirchen und Kirchheim zu entlasten und die Straßenbaulast selbst zu übernehmen. Der Landkreis kalkuliert allein mit Planungskosten in Höhe von 1,8 Mio. Euro. Es besteht jedoch die begründete Hoffnung, dass davon rund 75 Prozent vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur refinanziert werden können.

Die Gesamtkosten für ganze Strecke von München bis nach Marktschwaben kalkulieren die Planer mit rund 58 Mio. Euro. Darin enthalten sind sowohl die Kosten für Planung, Grunderwerb und Bau. Auf den Landkreis entfallen von diesen Gesamtkosten ca. 14,5 Mio. Euro.

„Ich baue darauf, dass sich auch der Stadtrat der Stadt München nach der Sommerpause zu dem Projekt bekennt und wir dann gemeinsam zügig in die weitere Planung einsteigen können“, so Landrat Christoph Göbel. „Gerade für den vom Verkehr besonders geplagten Münchner Osten ist eine schnelle Umsetzung ein wichtiges Signal.“