Ramsargebiete

Am 2. Februar 1971 wurde auf Anstoß der UNESCO im Rahmen einer internationalen Konferenz in der iranischen Stadt Ramsar ein Übereinkommen zum Schutz von Feuchtgebieten internationaler Bedeutung, insbesondere als Lebensraum für Watt- und Wasservögel, abgeschlossen. Die UNESCO hatte die Zusammenkunft angestoßen, weil überregionale Wasservogelzählungen in den 1960er Jahren einen starken Rückgang der an Feuchtgebiete gebundenen Arten belegten.

Deutschland trat der Ramsar-Konvention, die 1975 in Kraft trat, im Jahr 1976 bei. Im Rahmen des völkerrechtlichen Vertrags verpflichten sich die Vertragsstaaten, mindestens ein Feuchtgebiet in seinem Hoheitsgebiet als "Feuchtgebiet internationaler Bedeutung" zu benennen. Die Erhaltung und Förderung der benannten Gebiete soll durch die Bewahrung des ökologischen Zustandes, durch gezieltes Biotopmanagement und nachhaltige Nutzung sichergestellt werden. Darüber hinaus müssen die Vertragsstaaten dafür sorgen, dass innerhalb ihres Hoheitsgebietes alle übrigen Feuchtgebiete soweit möglich ebenfalls nachhaltig genutzt werden. Des weiteren werden die internationale Zusammenarbeit zum Schutz der Feuchtgebiete und die Aufklärung der Öffentlichkeit über die Bedeutung von Feuchtgebieten gefordert.

Mit der Ausweisung eines Ramsar-Gebiets ist kein rechtlicher Schutz im eigentlichen Sinne verbunden, vielmehr stellt die Benennung eines Gebiets eine Auszeichnung oder Gütesiegel dar. Der Gebietsschutz erfolgt auf freiwilliger Basis. Der Schutz der Gebiete erhält nicht nur wertvolle Lebensräume und ihren Artenreichtum, sondern sichert auch nachhaltig Wasserspeicher und Nahrungsquellen für Millionen Menschen.

Derzeit gehören 160 Staaten der Konvention an. In ihnen wurden 1904 Feuchtgebiete mit einer Gesamtfläche von fast 1,9 Millionen Quadratkilometern gemeldet. In Deutschland gibt es aktuell 34 Gebiete, die eine Fläche von 870.000 Hektar einnehmen. In Bayern existieren acht Ramsar-Gebiete mit knapp 39.000 Hektar, dazu gehören beispielsweise Ammersee und Chiemsee.

Eines dieser Gebiete, der "Ismaninger Speichersee mit Fischteichen" befindet sich zu weiten Teilen im östlichen Landkreis München und greift auf die Landkreise Erding und Ebersberg über.

Übersichtskarte des Ramsargebietes

Bei den grau dargestellten Flächen handelt es sich um gemeindefreie Gebiete.