Wildpflanzen willkommen

Für eine natürliche Vielfalt

  • wertvolle Lebensräume und Nahrung für wildlebende Tiere
  • erlebbare Natur und Erholung
  • reichhaltiger Nutzen als Hausmittel, zum Basteln und Färben
  • essbare Wildpflanzen zum Genießen

Naturnahe Gärten – ein Zuhause für Schmetterlinge, Wildbienen & Co.

In Deutschland leben etwa 33.000 heimische Insektenarten. Sie gehören zur artenreichsten Gruppe aller Lebewesen weltweit. Jedoch brauchen unsere heimischen Insekten unseren Schutz – wir Menschen entziehen ihnen durch unsere Lebensweise mit immer mehr Bodenversiegelung, Monokulturen in der Landwirtschaft, Pestizideinsatz, Zerstörung von natürlichen Lebensräumen und steriler Gartengestaltung ihre Lebensgrundlage. Unter Lichtverschmutzung durch Außenbeleuchtung leiden die nachtaktiven Insekten. Sie verirren sich zu künstlichen Lichtquellen und werden dort zur leichten Beute oder sterben vor Erschöpfung. Von Jahr zu Jahr geht der Insektenbestand in Deutschland, aber auch weltweit, zurück. Immer mehr Insektenarten gelten als bestandsgefährdet, extrem selten oder bereits ausgestorben.

Warum sind heimische Insekten für uns Menschen wichtig?

Sie bestäuben Pflanzen und tragen dazu bei, dass wir Gemüse und Obst essen können. Die Bestäubung per Hand ist teuer. Je weniger Insekten bei der Bestäubung helfen, desto teurer werden unsere Lebensmittel. Wenn bestäubende Insekten ganz ausfallen würden, müssten wir mit Ernteeinbrüchen von bis zu 90 % rechnen. Manche Insekten können in der biologischen Schädlingsbekämpfung als sogenannte Nützlinge eingesetzt werden und sind eine sinnvolle Alternative zu chemischen Pflanzenschutzmitteln.
Insekten, die am und im Boden leben, tragen mit dem Zersetzen von organischem Material wie toten Tieren oder Blättern zur Nährstoffbildung im Boden bei. Durch ihre „Arbeit“ entsteht wertvoller Humus. Im Wasser lebende Insektenlarven tragen zur Reinigung unserer Seen und Flüsse bei.


Insekten bilden eine Grundlage für die biologische Vielfalt.

Heimische Insekten sind Nahrungsgrundlage für wildlebende Tiere wie Amphibien, Reptilien, Spinnen, Säugetiere und Vögel. Von unseren heimischen Vogelarten ernähren sich 60 % hauptsächlich von Insekten. Wichtige Elemente eines Naturgartens sind Wildkräuter und blühende Stauden, gebietsheimische Sträucher und Bäume, Wiesen und „wilde Ecken“. So wird eine Vielfalt an Lebensräumen für wildlebende Tiere von der Wildbiene bis zum Igel geschaffen. Selbst auf kleinstem Raum wie auf einer Terrasse oder einem Balkon kann eine Vielfalt an heimischen Pflanzen zum Erhalt der Artenvielfalt beitragen.
Wussten Sie, dass gezüchtete Sorten mit gefüllten Blüten keine Nahrung für Insekten wie Honigbienen, Wildbienen, Schwebfliegen und sonstige Insekten bieten? Dies gilt für blühende krautige Pflanzen, Stauden und Gehölze. Eine Pflanze mit gefüllten Blüten sieht zwar schön aus, bildet aber durch die Umwandlung der Staub- und/ oder Fruchtblätter zu Blütenblättern weniger oder keinen Nektar und keine Pollen mehr. Bei manchen Sorten versperren die vielen Blütenblätter  den Insekten den Weg zur wenigen, verbliebenen Nahrung. Es fehlen außerdem die Früchte, die Insekten, Vögel und Säugetiere ernähren.

Tipp: Von März bis Oktober ausreichend Pollen und Nektar für hungrige Insekten und im Winter eine Auswahl an Nist- und Überwinterungsplätzen bereitstellen. Pflanzen Sie verschiedene Stauden und Gehölze mit ungefüllten Blüten als Nahrungsquelle, damit vom Frühjahr bis zum Herbst immer etwas blüht, und lassen Sie vertrocknete Blütenstände und Stängel auch im Winter stehen, da sie als Unterschlupf in der kalten Jahreszeit dienen.

Eine Übersicht über heimische Bienenpflanzen finden Sie hier:
FloraWeb - Einheimische Bienenpflanzen
Eine Übersicht über heimische Schmetterlingspflanzen finden Sie hier:
FloraWeb - Hitliste der Schmetterlingspflanzen

Bei Fragen zur Gartengestaltung mit heimischen Pflanzen kontaktieren Sie die Kreisfachberatung im Landratsamt München – wir unterstützen Sie dabei, einen Beitrag zum Erhalt der Artenvielfalt auf Ihrem Balkon, Ihrer Terrasse oder in Ihrem Garten zu leisten!

Weiterführende Links:

Informationen zu Nützlingen im Garten vom Umweltbundesamt