Pneumokokken-Impfung

Die Bakterien (Streptococcus pneumoniae) werden durch Tröpfcheninfektion, das heißt meist durch Husten oder Niesen, übertragen. Sie sind vor allem dann gefährlich, wenn das Immunsystem ohnehin geschwächt ist – zum Beispiel nach einer Viruserkrankung oder durch chronische Erkrankungen.  Für Kinder in den ersten beiden Lebensjahren und ältere Menschen besteht ein erhöhtes Risiko für schwere Krankheitsverläufe.

Infektionen der oberen Atemwege, wie sie bei starken Erkältungen vorkommen, begünstigen eine Pneumokokken-Infektion. Deshalb ist das Risiko einer Ansteckung in der kalten Jahreszeit besonders hoch.

Viele Menschen tragen Pneumokokken im Mund- und Rachenraum, ohne zu erkranken. Sie können aber andere anstecken.

Bei Säuglingen und Kleinkindern sind Pneumokokken die häufigsten Erreger von Mittelohrentzündungen. Außerdem verursachen sie Nasennebenhöhlen- oder Lungen-Entzündungen. Pneumokokken können zudem auch zu schwerer Erkrankungen wie eitrige Hirnhautentzündungen und Sepsis („Blutvergiftung“), bei der sich die Erreger über das Blut im ganzen Körper verbreiten, führen.

Das Risiko einer schwer verlaufenden Erkrankung an Pneumokokken ist altersabhängig. Besonders gefährdet sind Kinder in den ersten beiden Lebensjahren und ältere Menschen. Auch Menschen, die an chronischen Krankheiten der Lunge oder des Herzens, an einem behandlungsbedürftigen Diabetes oder an bestimmten neurologischen Krankheiten leiden, haben ein erhöhtes Risiko und sollten sich deshalb impfen lassen. Dies gilt auch für Patienten mit einer Immundefizienz oder einer immunsuppressiven Therapie und für Personen mit z. B. einem Cochlea-Implantat oder einer Liquorfistel.

STIKO-Empfehlung

Die STIKO empfiehlt die Pneumokokken-Impfung deshalb für alle Säuglinge ab dem Alter von 2 Monaten, für alle Menschen ab dem Alter von 60 Jahren, und für Patienten mit einer der oben genannten Indikation.

Säuglinge sollen 3 Impfstoffdosen im Alter von 2, 4 und 11 Monaten erhalten. Frühgeborene (Geburt vor der vollendeten 37. Schwangerschaftswoche) sollen hingegen 4 Impfstoffdosen im Alter von 2, 3, 4 und 11 Monaten erhalten. Für gesunde Kinder wird eine Wiederholungsimpfung nach erfolgter Grundimmunisierung im Säuglingsalter nicht empfohlen, weil das Risiko für eine schwere Pneumokokkenerkrankung nach dem Alter von 2 Jahren sehr gering ist.

Da die Schutzdauer der Pneumokokken-Impfung begrenzt ist, hält die STIKO Wiederholungsimpfungen im Abstand von mindestens 6 Jahren für Senioren und für Menschen, die entsprechende Grunderkrankungen haben, grundsätzlich für sinnvoll.